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Mercedes 170 S

Der im Mai 1949 dem Publikum vorgestellte Mercedes 170 S war der erste repräsentative Luxuswagen nach dem Krieg. Wie etliche andere Fahrzeuge dieser Zeit, so war auch der 170 S keine Neuentwicklung. Bei der Konzeption griff man vielmehr auf den Mercedes 230 des Jahres 1938 zurück, dessen Karosserie und technische Einzelheiten man weitgehend übernommen hatte. Eine Ausnahme bildete der 2,3-Liter 6-Zylinder Motor (55 PS), der auf ein 1,8-Liter 4-Zylinder-Aggregat (52 PS) abgespeckt wurde. Dies war der Nachkriegszeit mit ihren wirtschaftlichen Einschränkungen zu verdanken.

Der 170 S ist nicht mit dem 170 V oder dem 170 D zu verwechseln, der über eine zwar ähnliche, jedoch etwas kleinere Karosserie verfügt, schlichter ausgestattet und mit einem schwächeren Motor versehen ist. Seinen einzigen ebenbürtigen Konkurrenten fand der 170 S im Opel Kapitän, dessen 2,5-Liter 6-Zylinder Maschine etwas mehr Leistung brachte (55 PS). Hinsichtlich Verarbeitung und Technik konnte der Opel  vielleicht nicht ganz mithalten. Eine Kaufentscheidung war womöglich eine reine Sympathie-, aber auch eine Prestigefrage. Immerhin war der "Gute Stern aus Stuttgart" seit 1951 offizieller Lieferant der Staatskarosse.

Mit einem Listenpreis von rund 10.000 DM war der 170 S etwa halb so teuer wie ein Einfamilienhaus und selbst für Gutverdiener absolut unerschwinglich. Ein Landarzt wagte vielleicht an die Anschaffung eines Volkswagens zu denken, einen 170 S konnte er nicht ansatzweise in Betracht ziehen. Die Käuferschicht dürfte sich aus Industriellen sowie Film- und Bühnenstars zusammengesetzt haben. Nicht umsonst hatte das Auto den Nimbus eines "Direktionswagens".

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Im Innenraum erwartet den Lenker viel edles Holz, mit denen die Fensterschüsseln der vier Türen und die gesamte Frontfensterpartie üppig versehen sind. Die Instrumente, zu denen neben Tachometer auch Öldruck- und Wassertemperaturmesser gehören und sogar eine Tankuhr, blicken einen in ihrem Chromkleid ebenso an wie die zahlreichen Bedienknöpfe für Choke, Heizung und Lüftung sowie Straßen-, Innen- und Armaturenbeleuchtung. Wer damals zusätzliches Geld investieren wollte, konnte sich eine mollige Heizung (140 DM), ein Autoradio entweder von Becker, Typ "Solitude" (410 DM), wie hier, oder von Siemens & Halske, Typ "Autosuper" (490 DM), oder eine verchromte Metallspinne gönnen, mit der das Reserverad außen auf Stoßstange und Kofferraumhaube befestigt werden konnte. Damit vergrößert sich der Gepäckraum nicht unerheblich. Auch ein Faltschiebedach war erhältlich, und, ganz exklusiv: ein paßgenauer Koffersatz.

Der Kaltstart des Mercedes benötigt etwas Zeit. Handbremse anziehen, Gang rausnehmen, Zündung einschalten, Starterklappe ziehen, die zusätzlich installierte Benzinpumpe einschalten bis sich genügend Sprit im Vergaser angesammelt hat: erst dann kann das Anlasserpedal (oberhalb des Gaspedals) für bis zu 20 Sekunden mit dem vorderen Fußbereich gedrückt werden, währenddessen sich der Anlasser mit äußerster Gemächlichkeit dreht. Mit der Ferse wird dann beim Anspringen etwas Gas gegeben. So startet er bei Temperaturen über null Grad immer. Ist es deutlich kälter, dann weist die Bedienungsanleitung freundlich und zugleich tröstend darauf hin, daß ein Start nicht ohne weiteres möglich sei. Beim Warmstart geht's schneller, dann kann auf Benzinpumpe und Choke verzichtet werden.

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Zum Wohlfühlen in dem hervorragend gefederten, komfortablen Reisewagen tragen im Wesentlichen Sitze mit angenehm hoher Position bei, die Chauffeur und Passagiere an Wohnzimmerfauteuils erinnern, sowie Trapezlenker-Vorderachse und Pendel-Hinterachse. Obwohl Innen- und Motorraum ohne jede Dämmung lediglich durch den sogenannten Spritzschutz getrennt sind, hält sich die Geräuschentwicklung des Motors bei mäßigen Geschwindigkeiten in Grenzen. Der Fahrgast wird akustisch von einem angenehmen Surren begleitet, das sich erst jenseits der 80 deutlich steigert. Dazu gesellt sich das Singen des Getriebes in den unteren Gängen.

Ein Vergleich des Fahrverhaltens freilich mit modernen Automobilen ist nicht statthaft. Der Geradeauslauf ist bescheiden und erfordert permanente Korrektur mit dem großen Lenkrad. Wenn Hans Albers in "Nachts auf den Straßen" seinen MAN-Laster bei kerzengerader Autobahnstrecke ständig mit dem Steuer nachjustiert, so hat das durchaus Berechtigung. In leichten bis mittleren Kurven ist Vorsicht geboten! Sie können nicht gefahrlos elegant angeschnitten werden, denn die Seitenneigung des Wagens ist nicht unerheblich. Die hydraulischen Trommelbremsen arbeiten gut und sicher, sind aber von heutiger ABS-Technik weit entfernt.

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Fahrt mit dem 170 S - ein Video

Fertigstellung voraussichtlich im Frühjahr / Sommer 2024

Der 170 S in zeitgenössischen Schnappschüssen

Bei den nachfolgenden Abbildungen handelt es sich größtenteils um Original-Papierabzüge, Fotonegative oder Dias aus der Zeit zwischen 1950 und 1972. Sie wurden vom Seitenbetreiber

als Objekte gesammelt. In einigen wenigen Fällen wird externes Bildmaterial von Dritten gezeigt, das aus Archiven oder von privaten Internetseiten stammt. Hierfür wurde stets die Erlaubnis zur Verwendung eingeholt und ein entsprechender Bildnachweis formuliert.

 

Im Regelfall ist der Mercedes 170 S (1949-1952), die beiden Cabrio-Modelle 170 S Typ A bzw. Typ B (1949-1951) sowie die Nachfolgemodelle 170 Sb (1952-1953), 170 DS (1952-1953) und 170 S-V bzw. 170 S-D (1953-1955) zu sehen. Allen diesen Modellen ist bei unterschiedlicher Motorisierung und Ausstattung die gleiche Karosserieform gemein.

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Urlaubsfahrt in die Berge, genauer gesagt in den Engadin. Im Hintergrund ist das Maloja Palace Hotel am Silsersee zu sehen. Man war aus der britischen Zone angereist: N für Niedersachen, 110 für Braunschweig-Stadt.

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Am Neckar bei Heidelberg, September 1952. Zugelassen in der amerikanischen Zone, gerade noch erkennbar am A links auf der Nummerntafel. Der darunter liegende Buchstabe für das Bundesland ist nicht sichtbar. Entweder AB für Bayern, AH für Hessen oder AW für Württemberg-Baden.

März 1960: Der Herr dürfte kaum der Erstbesitzer sein, mit Sicherheit der zweite oder gar der dritte. Der Wagen hat seine Rolle als "Direktionsfahrzeug" eingebüßt. Am rechten Bildrand zur Hälfte noch sichtbar ein Opel Olympia Rekord.

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Bad Reichenhall, Rathausplatz, zweite Hälfte der fünfziger Jahre. Der Wagen trägt bereits das neue weiße, 1956 eingeführte Nummernschild, zugelassen im Landkreis Rosenheim (RO).

Auf einer Hebebühne in einem Hinterhof zu Beginn der 1950er Jahre.  Zugelassen in der amerikanischen Zone, B für Bayern, 47 für München-Stadt.

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Frankfurt am Main, Hauptwache, April 1956

Der Karlsruher Hauptbahnhof hat den Luft-krieg unbeschadet überstanden. Vorne zwei Taxis, erkennbar an den weißen Streifen. Rechts neben dem 170 S wartet ein Opel Kapitän '50 auf Kundschaft. Beide Wagen sind in der amerikanischen Zone zugelassen, AW für Württemberg-Baden, 60 für Karlsruhe-Stadt.

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Die nächsten beiden Bilder zeigen zwei Herren mit ihrem 170 S auf einer Landstraße. Zugelassen in der amerikanischen Zone,  H für Hessen, 70 für Frankfurt am Main-Stadt.

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Hameln, Bäckerstraße, um 1959. Der 170 S war ebendort, im Landkreis Hameln, zugelassen (HM). Auf der rechten Straßenseite ein Opel Rekord P 1 CarAVan, der von 1958 bis 1960 gebaut wurde. Dahinter ein Renault Dauphine, gefolgt von zwei DKW-Lieferwagen "Schnellaster", einem Volkswagen und einem Opel Kapitän '56.

Zugelassen in der britischen Zone, BH 40 für Hamburg-Stadt. Der Chauffeur wartet mit seiner Dienstmütze vor der herrschaftlichen Villa.

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Nächtliche Heimfahrt eines Mercedes 220 bei Nieselregen.

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Zugelassen in der britischen Zone, BH 33 ebenfalls  für Hamburg-Stadt. Frisch vermählt Anfang / Mitte der 1950er Jahre. Das Foto wurde in der eisigen Jahreszeit geschossen, denn das Kühlergitter des Wagens ist mit einem Kälteschutz verkleidet.

Freudenstadt im Schwarzwald, Marktplatz. Das völlig kriegszerstörte Städtchen war bereits Mitte der 1950er Jahre wieder aufgebaut. Hinter dem 170 S der 1953 neu herausgebrachte 180 mit moderner selbst-tragender Ponton-Karosserie.

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Vor dem Rathaus Berlin-Schmargendorf, Ecke Berkaer Straße / Auguste-Viktoria-Straße, im britischen Sektor. Im Gegensatz zu Westdeutschland hatten die Westsektoren von Berlin bis 1956 weiße Kennzeichen mit schwarzer Schrift. KB stand für "Kommandantur Berlin", gefolgt von zwei dreistelligen Zifferblöcken. - Man möchte kaum glauben, daß der junge Mann mit der modischen Freizeitjacke den Wagen selbst erarbeitet hat. Vielleicht Sohn eines Industriellen oder ein Leinwandstar?

Winterfreuden im Klein-Walsertal, 1958. Der Mercedes 170 S ist im Landkreis Ravensburg zugelassen (RV). Dahinter ein Opel Rekord P 1 aus Stuttgart (S). Der Volkswagen ist hinten mit Schneeketten versehen. 

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Zugelassen in der britischen Zone, BH 36 wiederum  für Hamburg-Stadt. Interessant: Der Wagen ist mit einem weißen Lenkrad ausgestattet, der Kühlergrill ist in zweifarbi-gem Muster gehalten.

Aurich in Ostfriesland: eine Familie und bereits vier Autos! Oben im August 1971 und unten im April 1972.  Der 170 S-V ist in Aurich zugelassen, die anderen drei Fahrzeuge sind in Berlin angemeldet: ein Volvo PV 544, ein Volvo Amazon sowie ein "Post-VW", wie auf der Rückseite des Fotos vermerkt ist, also ein ausgemusterter Volkswagen der Bundespost. Vielleicht studierten die drei Jungs in Berlin. Die Studentenrevolution jedenfalls hat die Haarpracht deutlich wachsen lassen.

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Ein 170 S Cabrio B, also die fünfsitzige Version. Davon wurden von Mai 1949 bis November 1951 nur knapp über 1.600 Exemplare gebaut. Prozentual haben davon bis zum heutigen Tag mehr überlebt als von der Limousine. So ein schönes Auto hat man nicht einfach verschrottet. Hier vor der "Weinstube zur Post" in Bernkastel an der Mosel. Zugelassen in der britischen Zone, R für Rheinland, 547 für Euskirchen-Land. Davor parkend ein Mercedes 170 V oder D sowie ein Volkswagen.

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Zugelassen in Westberlin, KB für Kommandantur Berlin. Hinten ist ein Ford Taunus G73A ("Buckel-Taunus") sichtbar, der von 1948 bis 1952 hergestellt wurde.

Ein 170 S Cabrio B beim Umzug der Hubertusgilde in Kücknitz bei Lübeck, 1955. Zugelassen in der britischen Zone, BS für Schleswig-Holstein, 61 für Lübeck-Stadt. Dahinter ein Goliath GP 700 Kombi.

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Und am Wochenende ab ins Grüne! Zugelassen in der amerikanischen Zone, AB für Bayern, 362 für Landshut-Stadt.

Ein 170 S mit Faltdach in der Hauptstraße von Herborn Anfang der 1960er Jahre. Zugelassen im Landkreis Wetzlar (WZ), zu dem Herborn gehörte. Im Hintergrund das Rathaus des Städtchens. In der Straße sind noch zwei Volkswagen sowie eine BMW-Isetta zu erkennen.

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Ein typisches Sammlerbild, wie es seinerzeit Zigarettenpackungen beigelegen hat. In den Tabakwarengeschäften waren die dazu passenden, mit Text ausgestatteten Alben zum Einkleben erhältlich. - Das Bild zeigt einen 170 S (Modell 1951) in schickem Weinrot, zugelassen in der französischen Zone, FW für Süd-Württemberg / Hohen-zollern, 36 für Reutlingen.

Eine Fahrt zu den Vogtsbauernhöfen im Gutachtal unterhalb von Hornberg im Schwarzwald.

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Ende der 1950er Jahre: Ein 170 S Cabrio B, zugelassen mit dem

neuen Kfz-Kennzeichen im Kreis Braunschweig.

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Helmstedt im Juni 1956: Besuch aus Westberlin, wie an dem Nummernschild zu sehen ist: KB für Kommandantur Berlin.

Konvoi auf einer Landstraße im Fränkischen: Der 170 S vorne ist in der amerikanischen Zone zugelassen, AB für Bayern, 933 für Fürth-Stadt. Dahinter zwei 170 V oder D sowie ein Motorrad.

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Ausflug einer Männerrunde im Jahr 1953 zum Bederkesaer See. Zugelassen in der amerikanischen Zone, AE für das Land Bremen, 34 für Bremerhaven-Stadt. Links ein Opel Olympia '51.

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Irgendwo auf einer unbefestigten Landstraße Anfang der 1950er Jahre: Ein verhältnismäßig junges Paar mit einem 170 S Cabrio B. Der Herr im Trenchcoat und Haube gegen den Fahrtwind.

August 1951: "Auf dem Nürburgring", wie stolz auf der Rückseite der Fotografie vermerkt wurde. Den empfindlichen Kühlerstern sollte die junge Dame aber nicht so herzhaft umklammern! Und: Im Wagen wurde geraucht, wie an dem offenen Deckel des Aschenbechers hinter der Windschutzscheibe zu sehen ist.

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Mit modischem Faltdach, zugelassen in der britischen Zone, R für Nordrhein, 483 für Wuppertal-Stadt.

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Unter der Dorflinde. Hinten ein Mercedes 170 V oder D.

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Ein Ausflug ins Mittelgebirge. Zugelassen in der britischen Zone, BR für Nordrhein, 39 für Hagen/Westf.-Stadt.

Gemahlin und Dackel warten aufs Einsteigen, während sich der Fahrzeuglenker noch eine Zigarre angezündet hat. Zugelassen in der britischen Zone, BR für Westfalen, 69 für Minden-Land. Neben dem Mercedes ein Opel Olympia '51 sowie ein Opel Olympia Rekord '53.

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Im Jahr 1952 vor dem Hotel Voss in Eutin. Ganz rechts ein seltenes Mercedes 170 S Cabrio A, zugelassen in der britischen Zone, BS für Schleswig Holstein, 35 für Pinneberg-Land. Daneben ein Volkswagen und ein Mercedes 170 V oder D, verdeckt ist noch ein Teil einer 170 S Limousine zu sehen. Ganz links ein Wagen, der noch aus der Vorkriegszeit stammt.

Der 170 S links ist zugelassen in der britischen Zone, BR für Westfalen, 98 für Schwelm-Land. Daneben ein Opel Olympia '48. Ganz rechts kann man noch die "Schnauze" eines LKW Opel Blitz erkennen.

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Die nächsten drei Fotos entstanden im Jahr 1954 auf der Tönisstraße in Düsseldorf-Hassels: Behütete Kindheit. Vater mit Sohn.

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Mai 1960 in Berlin. Mit etwas Ortskenntnis läßt sich die Szene genau lokalisieren. Das Paar befindet sich Am Spreebord in Charlottenburg. Im Hintergrund die Caprivibrücke mit dem neu erbauten "runden" Eckhaus am Charlottenburger Ufer.

Eine Urlaubsreise in südliche Gefilde, wie man an den Zypressen ersehen kann (rechts). Der Mercedes war im Land Salzburg zugelassen. S 14 für Salzburg-Stadt. Einige Zeit später (unten), im Jahr 1959, wurde der Wagen von den offensichtlich immer noch selben Besitzern für die Polizei-Sternfahrt Wien eingesetzt. Der Schnappschuß entstand dabei in Rust am Neuseidlersee. Rechts neben dem 170 S ein Opel Rekord P 1.

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Die vornehme Königsallee ("Kö") in Düsseldorf. Der 170 S im Vordergrund war in der britischen Zone zugelassen, BR für Nordrhein, 845 für Düsseldorf-Stadt. Auf dem Parkstreifen sind noch weitere 170-er Modelle zu sehen. Links parkt ein Ford Taunus G73A ("Buckel-Taunus"), wahrscheinlich mit Kennzeichen der britischen Behörden.

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Die nächsten sechs Fotos entstanden bei verschiedenen Rallyes. Der dafür eingesetzte 170 S ist zugelassen in der amerikanischen Zone, AH für Hessen, 81 für Gießen-Land. Hier mit der Startnummer 404 bei der Rallye Bavaria am 7. November 1954.

Bei dieser Rallye (Startnummer 261) wird mit schlechten Straßenverhält-nissen gerechnet. Die Wagen reihen sich zum Start ein. Das Ersatzrad des 170 S ist mit Schnee-ketten versehen. Davor ein Ford 12 M ("Weltkugel") sowie ein DKW 3=6  (F 93). Da der DKW erst ab 1955 im Handel war, kann die Veranstaltung nicht vorher stattgefunden haben.

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Die letzten Formalitäten vor dem Start. Wenig vorteilhaft aussehend: An den Scheinwerfern sind Schirme befestigt. Um die Motorhaube ist ein breites Band mit Medaillen früherer Rennen gespannt.  Dahinter ein Opel Kapitän '51, zugelassen in der amerikanischen Zone, AB für Bayern, 69 für Alzenau i. Unterfranken.

Das (Tages-) Ziel ist erreicht, Ankunft bei Dunkelheit.

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Auf staubigen Straßen wird der arme Wagen bei dieser Rallye (Startnummer 133) ganz schön geschunden.

Auf der zweiten Trifels-Rallye in der Pfalz mit der Startnummer 167 vom 4. bis 6. März 1955.

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Auf beiden Bildern ist die selbe Dame zu sehen. Das Kfz-Kennzeichen ist leider verdeckt. Die Aufnahmen wurden von einem Fotohaus in Kassel entwickelt.

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September 1954: Stolz und Freude über den schönen Wagen sind dem Besitzer ins Gesicht geschrieben. Zugelassen in der britischen Zone, BN für Niedersachsen, 30 für Rinteln.

Der Bub mit dem Fahrrad bestaunt sichtlich den Mercedes mit dem Westberliner Kennzeichen (KB).

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Der Ernst-August-Platz vor dem Hauptbahnhof in Hannover im August 1954. Der Parkplatz ist voll besetzt, die Motorisierung nimmt allmählich zu. Links neben den beiden Volkswagen parken gleich zwei schwarze Mercedes 170 S.

Der junge Mann kommentierte das Foto auf der Rückseite mit den Worten: "Meine Geliebte und ich". Sicher ist, daß diese Liebe nicht bis in alle Ewigkeit gedauert haben dürfte.

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Die Besitzer stammen aus dem Landkreis Tuttlingen, wie das Nummernschild verrät. FW für französische Zone Süd-Württemberg / Hohenzollern, 32 für Tuttlingen.

Was die Spaßvögel aus Hamburg wohl mit ihrem Hula-Hoop-Reifen vorhatten?

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Das neue Kfz-Kennzeichen (schwarze Schrift auf weißem Grund) sowie die Mode des Ehepaars deuten darauf hin, daß das Foto in den ausgehenden 1950er Jahren entstanden sein könnte, vielleicht sogar zu Beginn der 1960er Jahre.

Ein Ausflug im August 1953, wie auf der Rückseite zu lesen ist. Die Besitzer waren in der britischen Zone zu Hause. BN für Niedersachsen,183 für Harburg- Land / Winsen.

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Auch in fernen Kontinenten kam der 170 S zum Einsatz. Das ver-wundert, denn die Wasserkühlung hatte bekanntlich keine großen Reserven und geriet bereits bei heimischen Autobahnfahrten an ihre Grenzen. - Zugelassen mög-licherweise in Südafrika, L für die Provinz Lebowa?

Wie es damals üblich war: Der ältere Herr ging im dreiteiligen Anzug auf die Straße, die Taschenuhr mit Kette an der Weste befestigt, Kopfbedeckung war selbstverständlich. Und die Zigarre in der linken Hand wohl auch. - Der Wagen lief in der britischen Zone, N für Niedersachsen, 35 für Hannover-Stadt.

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Nein, so hoffnungslos ist es nicht! Mit etwas Überlegung läßt sich durchaus etwas über Zeit, Ort und Autobesitzer im Bild unten sagen. Der 220 trägt noch das alte Nummernschild, ist also nicht nach 1956 zugelassen. Der Opel Olympia Rekord ("Haifischmaul") kam im Mai 1953 auf den Markt. Da auf dem Dach des Mercedes Skier montiert sind, könnte es sich um einen der Winter 1953/54 bis 1955/56 handeln. Die Aufschriften auf den Häusern sind in französischer Sprache gehalten, der Opel ist im Schweizer Kanton Waadt (VD) gemeldet. Rechts oben sind zwei große Hotelbauten erkennbar. Einiges spricht für einen Ort am Genfer See. Das Foto ist vermutlich an der Seepromenade geschossen worden. Und der Mercedes? Auf dem deutschen Kennzeichen kann man noch den Buchstaben S erkennen. Es gab nur eine Buchstabenkombination mit S, nämlich BS für britischer Sektor Schleswig-Holstein. Danach eine 4, gefolgt von einer unten runden nach links offenen Ziffer. Bleibt nur 43 oder 45. Entwickelt wurde das Bild von Photo-Klein in der Holstenpassage in Lübeck. Und BS 43 ist Lübeck-Stadt.

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Ein Platz zum Wohlfühlen. Vielleicht war der Motor noch warm? Gegen die Kälte hat man jedenfalls einen Kühlerschutz montiert.

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Oben: Schwarz war die klassische Farbe. Dieser 170 Sb hier gehörte einem Bauingenieur und Architekten in Charlottenburg. Die Bilder stammen aus dem Jahr 1960.

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Straßenszene in Hannover. Im Jahr 1954 war der Wiederaufbau noch in vollem Gange. Hier die berühmte Verkehrskanzel am "Kröpcke". Vor dem Mercedes 220 biegt ein Opel Olympia '51 von der Georgstraße in die Bahnhofstraße.

Ein 170 S-D mit dem 40 PS-Dieselmotor. Damit schaffte er eine Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h, benötigte bis dahin aber auch lange 56 Sekunden. Zugelassen in der britischen Zone, BR für Westfalen, 37 für Dortmund-Stadt.

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Zur Überquerung des 2239 Meter hoch gelegenen Pordoijochs in den Dolomiten war man die weite Strecke aus Hamburg angereist. Die 22 Kilometer lange Paß-straße hat es mit ihren 50 Kehren in sich. Das war für den in der britischen Zone zugelassenen Wagen (BH 35 für Hamburg-Stadt) ein ziemliches Stück Arbeit.

Schönes Wetter, aber wohl noch kalt. Sonst wäre der Kühler nicht mit einer Abdeckung versehen. Der Motor des 170 S war hinsichtlich seiner Betriebstemperatur empfindlich. Im Sommer oder bei hohen Drehzahlen stieg sie leicht auf 90 oder gar 100 Grad. Im Winter hingegen waren mit Mühe 65 Grad zu erreichen, und das war zu wenig. - Das Foto könnte im Raum Köln entstanden sein. Jedenfalls wurde es von Foto-Schmidt am Dom entwickelt.

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Der in Stuttgart (S) gemeldete Wagen hatte zu diesem Zeitpunkt bereits einige Jahre auf dem Buckel. Das Foto könnte Ende der 1950er oder  Anfang der 1960er Jahre geknipst worden sein.

Zu sehen ist ein 170 S-V aus der britischen Zone, AE 57 für Bremen. Dahinter parkt ein Ford Taunus "Weltkugel". Im Hintergrund der Hauptbahnhof von Bremen, dessen Hauptgebäude den Krieg gut überstanden hat.

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Diese Leute kommen aus der britischen Zone, BR für Westfalen, 57 für Bottrop-Land. Der Herr links trägt Breeches-Hosen mit Schaftstiefeln.

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Glück im Unglück hatte der Fahrer dieses aus Oberösterreich stammen-den 170 S. Der Wagen war bei der Bezirkshauptmannschaft Gmunden angemeldet. Offensichtlich hatte man etwas engeren Kontakt mit der Natur, denn das Hinterrad trägt noch Spuren der Grasnabe und das Dach ist verbeult.

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Eine unbeschwerte und fröhliche Gruppe jüngerer Personen vor dem Gasthof "Lindenwirtin" in Bad Hönningen am Rhein. Links der Kleinstwagen "Champion 400", der im Jahr 1951 auf den Markt kam. Die Gebäude im Hintergrund sind übersäht von Einschußlöchern.

So ist die Beifahrertür aber nicht richtig geschlossen, junge Dame! - Wo das Foto entstanden ist? Das Motorrad kommt aus der französischen Zone, FW für Süd-Württemberg / Hohenzollern, 00 für Tettnang. Es gibt in der Umgebung nur eine Stadt mit historischem Kern, die einen länglichen, gebogenen Hauptplatz hat: Ravensburg mit dem Marienplatz.

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Unten: Die beiden Damen scheinen vom Photographen (womöglich mit böser Absicht) überrascht worden zu sein! Vielleicht ist man an einen der Berliner Seen zum (Sonnen-) Baden gefahren. Der Wagen links trägt jedenfalls ein Westberliner Kennzeichen (KB). Dessen Besitzer fürchtete wohl Benzinknappheit. Denn am Heck hatte er sage und schreibe sechs Spritkanister montiert.

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Eltern oder Großeltern? Dem Kleinen kann's egal sein. In jedem Fall lebten die Autobesitzer in günstigen finanziellen Verhältnissen.

Das ist auch bei diesen Beiden der Fall, womöglich Vater und Sohn. Sie stammen aus der französischen Zone, wo der 170 S angemeldet war. FW für Süd-Württemberg / Hohenzollern, 03 für Balingen.

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Muß auch mal sein: Große Wäsche!

Der Fahrer wartet mit dem Wagen seines Dienstherrn vor einem Teppichgeschäft. Zugelassen in der britischen Zone, R für Westfalen, 37 für Dortmund-Stadt. Dahinter parkt ein Ford Taunus "Weltkugel". Der Wiederaufbau ist noch im Gange, die erste Etage des Hauses links ist noch unverputzt.

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Die Zisterzienser-Abtei Marienstatt bei Hachenburg im Westerwald. Mit Mühe lesbar: Der Mercedes kam aus der französischen Zone,  FR für Rheinland-Pfalz, 88 für Oberwesterwald / Westerburg.

Bei diesem kleinformatigen Foto nützen auch Lupe oder Vergrößerung nichts. Die Heimat dieses Wagens ist nicht zu ermitteln. Die beiden Buchstaben für die Besatzungszone sind halb verdeckt.

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Der 170 S trägt ein ovales Länderschild für Großbritannien (GB) und war in London South West (GJ) zugelassen. Wahrscheinlich handelte es sich um das Fahrzeug eines in Deutschland akkreditierten britischen Diplomaten. Hinten ein Volkswagen T 1, vorne ein Opel Olympia Rekord.

Auf der Rückseite ist vermerkt "Bad Orb, den 12. Juni 1953". Man war mit zwei Mercedes unterwegs, vorne ein 170 S, hinten ein 170 V oder D.

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Unten: Ende der 1970er, Anfang der 1980er Jahre befand sich dieses 170 S Cabrio A in keinem sehr erfreulichen Zustand mehr. Der Wagen ist bereits verbastelt. Auf der Heckklappe fehlen Griff, 170 S-Schriftzug und Mercedes-Stern. Auf dem Kotflügel vorne ist ein nicht originaler Spiegel montiert. Auch passen die Radkappen farblich nicht zum Lack der Karosserie. Die ursprünglich zierlichen Rückleuchten sind durch klobige Schweinwerfer ersetzt, wie man sie bei landwirtschaftlichen Fahrzeugen und Anhängern findet. Vielleicht wurde das arme Auto noch im Alltag benutzt, jedenfalls ganz offensichtlich im Winter bei Schneefall gefahren. Wahrscheinlich war man sich noch nicht bewußt, welchen Wert das Cabrio A, von dem lediglich 830 Stück das Fließband verließen, eines Tages haben würde.

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Unten: Tankstelle und Auto-Reparaturwerkstätte von August Esser in einem Hinterhof der Merscheider Straße 99 in Solingen. Hinten ein Opel P 4 aus der Vorkriegszeit, zugelassen in der britischen Zone, R für Nordrhein, 773 für Solingen-Stadt.

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Am Graf Adolf-Platz in Düsseldorf im Jahr 1955. Der 170 S kam aus der Nähe von Köln: R für Nordrhein, 572 für Köln-Land. 

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Eine Werbepostkarte der Firma Heinrich Molis, Kölns ältestes Fachgeschäft für die Vermietung von Brautwagen sowie von eleganten Autos für alle Gelegenheiten. Dement-sprechend war der Mietwagen zugelassen: BR für Nordrhein, 857 für Köln-Stadt.

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Dieser Wagen vor dem Gasthaus Fleckl in Fleckl im Fichtelgebirge stammte aus dem Umland von Bayreuth (AB für amerikanische Zone Bayern, 585 für Bayreuth-Land).

Unten: Die Ferienreise führte diese älteren Herrschaften an den Rhein, irgendwo zwischen Bingen und Koblenz. Sie waren mit ihrem 170 S Cabrio B aus Braunschweig gekommen (BN für britische Zone Niedersachsen, 109 für Braunschweig).

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Der Chauffeur öffnet dem Kleinen die Wagentür. - Trotz der markanten Kulisse im Hintergrund kann nicht mehr nachvollzogen werden, wo dieses Foto entstanden ist. Auch auf der Bildrückseite gibt es keine Anhaltspunkte.

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Auch  das gab's: ein im Jahr 1957 in Ost-Berlin zugelassener 170 S-V. Dieses von 1953 bis 1955 gebaute Modell war zum Zeitpunkt der Fotoaufnahme noch recht neu. Woher die Leute den Wagen wohl hatten? Vielleicht waren sie im Ostsektor sehr gut situiert, vielleicht ein Geschenk von wohlhabenden West-Verwandten?

Im Jahr 1961 waren der Besitzer und sein Auto nicht mehr die Jüngsten.

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Auf der Rückseite des Fotos ist vermerkt: "Rast an der Schwarzwald-Hochstraße, 12. Mai 1954". Die beiden Kennbuchstaben könnten auf FB für französische Zone Südbaden lauten, 37 für Villingen.

Die nächsten zwei Fotos unten zeigen einen im Kreis Opladen zugelassenen 170 S-D (1953-1955). Zu erkennen sind noch ein Opel Ascona A (1970-1975), ein Volkswagen 1600 Variant II (1969-1973), ein Fiat 850 (1964-1973) sowie ein Simca 1100 I (1967-1975). Die Aufnahmen dürften Mitte / Ende der 1970er Jahre in Köln entstanden sein. Der Mercedes ist rein äußerlich noch gut in Schuß. Aus Sicherheitsgründen ist er mit einer nachträglich montierten Blinkanlage ausgestattet (vorne auf den Kotflügeln und hinten oberhalb davon). Auch befinden sich Heck- und Bremsleuchten nicht mehr im Originalzustand. Man hat sie durch etwas größere Leuchten ersetzt, wie sie bei landwirtschaftlichen Fahrzeugen benutzt werden. Entwickelt bei Foto-Kleinholz in Köln.

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Junge Leute haben Mitte der 1960er Jahre mit ihrem Ford 12M (P4) aus Stuttgart einen Besuch in Laufen a. d. Salzach (Oberbayern) gemacht. Zu diesem Anlaß wurde das damals schon altmodische und betagte 170 S Cabrio A unverzeihlicher Weise bei Schneelage zu einem Juxfoto aus der Garage geholt. Vielleicht Weihnachten oder Sylvester?

Auf dem Domplatz in Limburg a. d. Lahn. Leider sind die Kennbuchstaben für die Besatzungszone auf dem Nummernschild nicht lesbar. Unter der Annahme, es handle sich um Tagesausflügler aus der Umgebung, könnten die nachfolgenden beiden Ziffern 49 entweder auf Neuwied (Französisch Rheinland) oder auf Biedenkopf (Amerikanisch Hessen) verweisen.

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Der 170 S mit Zulassung in der britischen Zone Hamburg (BH) und 52 für Hamburg-Stadt macht Rast auf dem Standstreifen einer Bundesstraße in der Nähe von Uelzen.

Allzu weit ist man zur Wallfahrt nach Altötting nicht angereist. Der Mercedes ist in der amerikanischen Zone Bayern (AB) gemeldet. Das Foto wird in den ganz frühen 1950er Jahren entstanden sein, denn auf dem Kapellplatz sind außer zwei Volkswagen noch einige Vorkriegsautos zu sehen.

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In Obertshausen, Kreis Offenbach am Main, waren die Straßen im Jahr 1962 noch gepflastert. Vor dem hell lackierten 170 S parkt ein 180er Ponton.

Ein Student hat dieses Foto im März 1951 in Freiburg i. Br. geknipst und sich mit der Motivauswahl sichtliche Mühe gegeben. Der Wagen war eben dort, in der französischen Zone Baden (FB), 53 für Freiburg, zugelassen. Das Bild entstand in der Hildastraße, in dem weitgehend vom Luftkrieg verschonten Stadtteil Wiehre.

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In seriösem Schwarz wurde der 170 S am meisten verkauft. Der Wagen dieser beiden Herren war in der amerikanischen Zone gemeldet, AB für Bayern, 749 für Nürnberg-Land. Die beiden bei Photo-Seitz in Nürnberg entwickelten Bilder dokumentieren eine Ausfahrt im Sommer und eine in der kälteren Jahreszeit.

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"1. Juni 1950", wie auf der Rückseite des Fotos vermerkt ist. Der 170 S kommt aus der britischen Zone, BR für Nordrhein-Westfalen, 22 für Siegen-Land.

Anfang der 1950er Jahre auf einer Autobahn in Norddeutschland. Ganz hinten ein 170 S, davor ein Volkswagen T 1, vorne ein Opel P 4 aus der Vorkriegszeit, zugelassen in der britischen Zone, BS für  Schleswig-Holstein, 57 für Flensburg-Land.

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Das im Jahr 1960 geschossene Foto zeigt die Eltern mit ihrem Sohn / Schwiegersohn sowie Tochter / Schwiegertochter. Der in Frankfurt am Main registrierte 170 S präsentiert sich hier in schönem Grau. Allerdings weist der Wagen bereits einen Schaden auf: die Stoßstange fehlt!

Ein 170 S mit Westberliner Zulassung (KB) im Innenhof von Schloß Brüningslinden, Sakrower Landstraße, Berlin-Kladow. Das Gebäude wurde 1972 abgerissen.

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Auf den nächsten drei Fotos ist ein im Raum Nürnberg zugelassener 170 S zu sehen. Die Bilder dürften in der zweiten Hälfte der 1950er Jahre entstanden sein.

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Vielleicht ein Ausflug in die Kasseler Berge? Das Bildchen wurde jedenfalls von Foto-Optik Heini Weber in Kassel entwickelt.

Vor dem Alten Rathaus in Lindau am Bodensee um 1953/55. Zum Entwickeln wurde das Negativ an Foto-Kunze in Hamburg, Dammtorstraße, gegeben. Rechts ein Opel Olympia Rekord Caravan, ein Volkswagen T 1 Samba sowie ein 170 S. Links neben dem Polizisten ein Opel Olympia.

Mit seiner Ortskenntnis ist die Identifizierung des Standorts Dipl.-Ing. Volker Leiste, Erlangen, geglückt. Herzlichen Dank!

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Die Bildstrecke unten ist laut Vermerk im Jahr 1951 entstanden und zeigt fünf Fotos. Die ersten drei sind der Bekleidung zu folge in der etwas wärmeren Jahreszeit entstanden, die zwei anderen in der kälteren. Abgebildet ist der Chauffeur des in Aachen-Stadt (BR für Britische Zone Nordrhein, 109 für Aachen-Stadt) angemeldeten 170 S sowie möglicherweise die Gattin des Fahrzeughalters. Der Wagen dürfte einem Industriellen aus Aachen gehört haben. Für den Sommerbetrieb war das Auto mit den damals vornehmen Weißwandreifen ausgestattet. Wie bei den meisten hier abgebildeten 170 S verfügte auch dieser über ein Radio. Wer also 10.000 DM für den Wagen ausgeben konnte, der hatte meist auch noch 400 DM für ein Radio übrig. Die Entwicklung der Negative nahm Photo-Jumpertz in Aachen, Zollernstraße, vor.

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An Pfingsten 1959, wie auf der Rückseite des Fotos zu lesen ist, unternahm man von Mülheim a. d. Ruhr (MH) aus mit dem 170 S eine Reise nach Paris. Die leicht verwackelte Aufnahme wurde in der Nähe des Eiffelturms gemacht.

Die Gotthard-Paßstraße war zu Beginn der 1950er Jahre

noch nicht asphaltiert. Man befindet sich in der Schöllenen-schlucht kurz vor der zweiten Teufelsbrücke. Hinten sind die Viaduktbögen der Schöllenenbahn zu erkennen. Das Bild wurde aus dem offenen Faltdach eines 170 S geschossen, oder vielleicht sogar aus einem 170 S Cabrio mit geöffnetem Verdeck. Davor ein Volkswagen aus Waldshut (FB für Franzö-sische Zone Baden, 38 für Waldshut). Foto-Hodina in Stuttgart-Degerloch hat das Bild entwickelt.

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Der junge Mann schließt gerade die Wagentüre auf. Das Kennzeichen ist gut zu lesen: BN für Britische Zone Niedersachsen, 24 für Norden in Ostfriesland.

Eine Tankstelle in den frühen 1950er Jahren. Rechts ein 170 S, links ein 170 V oder D, der aus Altötting stammt (AB für Amerikanische Zone Bayern, 23 für Altötting).

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Die nachfolgende Fotostrecke zeigt ein Ehepaar, das von seinem 170 S Cabrio A mindestens vierzig Jahre lang treu begleitet wurde. Bei dem Fahrzeughalter handelt es sich um einen aus Wiesmoor stammenden Industriellen, der in Hamburg lebte. Die ersten sieben s/w-Bilder dürften in der zweiten Hälfte der 1950er Jahre entstanden sein. Bemerkenswert ist die nicht serienmäßige Ausstattung des Wagens mit Speichenfelgen und Weißwandreifen.

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Auch das Farbbild rechts stammt sicherlich aus dieser Zeit.

Mit den beiden Bildern unten machen wir einen Zeitsprung in das Jahr 1988. Das mittlerweile betagte Ehepaar zieht von Hamburg in den Heidelberger Raum. Das Cabrio wird mitgenommen. Es hat vor allem am Heck Rost angesetzt und bedarf der Restaurierung.

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Zwei Jahre später, 1990. Der 170 S wirkt wieder frisch und gepflegt. Auch hat man den Rückspiegel vom Kotflügel wieder an die Fahrertür zurückverlegt. Über das weitere Schicksal des Wagens ist nichts bekannt. Der Fahrzeughalter starb im Jahr 2017.

Der Bahnhofsplatz in Bayreuth zu Beginn der 1950er Jahre mit Blick in die Bahnhofstraße Richtung Luitpoldplatz. Links vor dem 170 S ein Opel Kapitän '51 sowie ein Ford Vedette (beide mit der Zulassung B 589 für Bayreuth-Stadt). Im Hintergrund in der Bildmitte ist ein Opel Kapitän '50 erkennbar. Rechts sieht man einen Volkswagen und am rechten Bildrand einen Opel Olympia '51. Offenbar war man aus der Ostzone zu Besuch, denn das Bild wurde von Foto-Schramm in Leipzig entwickelt.

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Ein Mercedes 220 (W 187) in Köln, Lindenstraße / Ecke Jülicher Straße. Im Hintergrund sieht man das Polstermöbelgeschäft von T. Pollmann in der Ruine des Hauses Jülicher Straße 2. Die Aufnahme wird zu Beginn der 1950er Jahre entstanden sein.

Hochbetrieb vor dem "Weißen Rössl" am Wolfgangsee. Der Parkplatz ist voll. Zu sehen sind (v.l.n.r.): Mercedes 180, Opel Kapitän '53, Volkswagen Cabriolet, unbekannt, Mercedes 170 S. Das Bild ist nach 1956 entstanden, denn der 180 trägt schon das neue Nummernschild (BGD für Berchtesgaden).

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In der Garage ist noch Platz für einen weiteren Wagen. Dieser hier ist zugelassen in R für britische Zone Nordrhein, 863 für Köln-Stadt.

Im Hinterhof parkt ein 170 S aus Koblenz (FR für französische Zone Rheinland-Pfalz, 45 für Koblenz-Stadt). Das Bild wurde bei Hergeröder in Bielefeld entwickelt.

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Ein Ausflug im Winter. Über das Straßenverhalten des 170 S bei Schneelage ist nichts bekannt. Hinterradantrieb und die schmalen  Reifen lassen nichts gutes erahnen.

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Man stellt seinen Wohlstand gerne zur Schau! Rechts neben dem 170 S steht ein Opel Rekord P 1 (1957-1960). Das Foto könnte also in dieser Zeit oder vielleicht sogar später entstanden sein.

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Kröger's Gasthof in Fehmarn, Breite Straße. Links parken zwei Opel Olympia '51.

Stau an der Grenze von Holland nach Deutschland. Vorne ein 220 aus Essen (R für britische Zone Nordrhein, 693 für Essen-Stadt), dahinter ein 170 S, gefolgt von einem Opel Olympia '51.

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Würzburg ist Anfang der 1960er Jahre immer noch von Kriegsschäden geprägt. Blick von der Juliuspromenade über den Barbarossaplatz auf die St. Johannes-Kirche am Haugerkirchplatz: neben Neubauten sieht man Ruinen und Notbauten. Vor dem 170 S-V parkt ein Opel Rekord P 2 (1960-1963).

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Ein 170 Sb vor einer Verkaufsniederlassung des Propangas-Sauerstffwerks Brühl.

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Die nächsten drei Fotos gehören zusammen. Autoverladung zur Durchquerung des Gotthard-tunnels am Bahnhof Göschenen in der Schweiz.

Der Besitzer ist aus dem Ruhrgebiet angereist   

(R für britische Zone Nordrhein, 286 für Essen-Stadt). Vielleicht war der Herr unterwegs nach Locarno oder Lugano.

Für Mithilfe bei der Bestimmung dieses Fotos danke ich Mitglie-

dern der Deutschen Gesellschaft für Eisenbahngeschichte e. V.

Der selbe Herr mit seinem Wagen: Fahrt auf's Land. In dieser Siedlung waren die Straßen noch nicht asphaltiert.

Und hier in charmanter Begleitung: gleich drei fröhliche Damen!

Morgentoilette am Straßenrand, die beiden jungen Männer rasieren sich vor ihrem Mercedes 170 V oder D im Freien. Hier wird der Unterschied zum etwas bulligeren und größeren 170 S recht deutlich.

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Ein Festumzug aus historischen Anlaß passiert gerade das Haus Jakobistraße 27 in Soest. Die Kutsche wird gefolgt von einem Behördenfahr-zeug (BR für britische Zone Nordrhein, 05 für Bundesbahndirektion Wuppertal), dahinter ein Opel Olympia '51.

Dieser Wagen wurde in Westberlin (KB für Kommandantur Berlin) wahrscheinlich auch als Taxi verwendet. Darauf deutet zumindest der weiße Streifen unterhalb der Seitenfenster hin. Es scheint recht kalt gewesen zu sein, denn der Kühler ist mit einer Schutzabdeckung versehen. Im Hintergrund die in den 1950er Jahren noch vertrauten Kriegsruinen.

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Der Gasthof "Roter Löwen" in der Mühlenstraße 5 in Jever. Vermutlich wurde dort das leckere Jever-Bier ausgeschenkt. Nach 1956 fotografiert, da der Borgward links bereits das neue Kennzeichen trägt (HB für Hansestadt Bremen).

Das Wirtshaus, irgendwo in Bayern oder Österreich, warb mit "Zentralheizung", damals durchaus nicht selbstverständlich.

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Der schmale Schlips und die bereits kürzer geschnittenen Haare des jungen Mannes, aus Essen oder Frankfurt a. M. stammend, deuten auf die zweite Hälfte der 1950er Jahre hin.

Die nachfolgende Farbbilderserie dokumentiert eine Reise von Berlin durch die Ostzone über Scheveningen, Brüssel, Paris, Marseille, Cannes und Antibes bis San Remo im Dezember 1957. Erstaunlich, daß man sich zu dieser Jahreszeit auf den weiten Weg gemacht hatte. Allein bis San Remo betrug die Strecke 2200 Kilometer. Da ist der Rückweg nach Berlin noch gar nicht eingerechnet. Vielleicht benutzte man auf dem Rückweg den 1956 neu eingerichteten Autoreisezug von Chiasso nach Hamburg?

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Oben: Brüssel, Triumphbogen im Jubelpark mit Museen. Rechts: Paris, Palais de Chaillot zwischen Trocadero und Eiffelturm.

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Weiterfahrt Richtung Süden.

Marseille, Blick auf Notre Dame de la Garde hoch über der Altstadt.

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Halt an der Uferstraße Richtung Cannes.

Zwischen Cannes und Antibes.

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Auf der Straße nach San Remo.

Hochzeit auf dem Land. Meist war so ein 170 S für einen Anlaß wie eine Hochzeit geliehen. Dieser hier stammte aus Alzenau, nahe am Main gelegen, unweit der Grenze nach Hessen (B für amerikanische Zone Bayern, 69 für Alzenau).

Betuchte Gäste: gleich zwei schwarze 170 S parken vor dem mondänen Hotel Eden au Lac in Zürich.

Den Prospekt hat freundlicherweise Dipl.-Ing. Volker Leiste, Erlangen, zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!

Auf einem Marktplatz in einem Städtchen in der Ostzone: ein 170 V oder D aus Ost-Berlin (IB).

Schnappschuß aus dem fahrenden Wagen auf einer Bundesstraße. Die herrlichen Alleebäume dürften mittlerweile der Axt zum Opfer gefallen sein. Der 170er stammt aus der amerikanischen Zone, 

AH für Hessen, 29 für Hofgeismar, nördlich von Kassel.

Auf der Rheinstraße in Rüdesheim am Eingang zur Drosselgasse. Auf dem Kühler des Mercedes 170 S ist ein Schild "Fahrschule" angebracht. Der vorbeifahrende Volkswagen T 1 "Samba" war mit seinen Panorama-fenstern für Ausflüge entlang des Rheins besonders geeignet. Das Fahrschulauto stammt vom Ort:      AH für amerikanische Zone Hessen, 57 für Rheingau / Rüdesheim.

Die nächsten drei Bilder sind vor einer von den Amerikanern genutzten deutschen Kaserne entstanden und zeigen, wie auf der Rückseite zu lesen ist, "Johnny + Gitty am 13.10.1957 überglücklich". Vermutlich handelt es sich um einen amerikanischen Besatzungsoffizier in Zivil mit seinem deutschen "Fräulein". Wie merkwürdig, daß er einen Mercedes 170 S fährt. Üblicherweise brachten die US-Soldaten ihre eigenen Autos von Übersee mit. Das dritte Foto zeigt einen Freund des Offiziers. Am unteren Rand des Kfz-Kennzeichens ist zu lesen: "U.S. Forces in Germany".

Herbst 1954: Der Wiederaufbau des Berliner Platzes in Ludwigshafen a. Rh. ist weit fortgeschritten. Vorne rechts wartet ein Taxi, erkennbar an den weißen Seitenstreifen. Von links naht ein weiterer 170 S.

Ein Bus "Krauss-Maffei KML 110" (1954) des Reisebüros "Travers" mit einer Reise- gesellschaft. Von dem 170 Sb aus Hamburg (BH für britische Zone Hamburg, 26 für Hamburg-Stadt) sieht man nur das Heck.

Straßenszene am Ku'damm / Ecke Knesebeckstraße in Westberlin Ende der 1950er Jahre. Auf dem Parkstreifen links neben dem 170 S steht ein Opel Rekord P 1 (1957-1960), rechts davon ein Opel Olympia Rekord '53 oder '55. Auf der Fahrbahn fährt ein weiterer 170 S, daneben ein Ford Taunus 12M. Ganz rechts parkt ein Opel Kapitän '54.

Rechts: Zum Hotel Wittelsbach in Oberammergau war man aus Bad Kreuznach gekommen (FR für französische Zone Rheinland-Pfalz, 47 für Bad Kreuznach). Wahrscheinlich wurde für die weite Fahrt die Autobahn von Heidelberg über Karlsruhe bis München benutzt.

Links: Der Parkplatz an der Lister Straße auf Sylt, der zum Café "Vogelkoje" führt, existiert unverändert noch heute. Neben dem 170 S ein Kapitän '54, ganz links ein 170 V oder D. Hinten zwei "Ovali", ein "Brezelkäfer" und ein Opel Olympia '51.

Der Text auf der Rückseite spricht für sich: "Nähe Salzburg früh 7.00 Uhr beim Kaffee nach Schlaf im Wagen, weil keine Zimmer zu bekommen".

Im Hinterhof der Sophie-Charlottenstraße 31-32 in Berlin-Charlottenburg: die Kfz-Werkstatt Raab. Ein Mechaniker nach getaner Arbeit mit einem Kundenfahrzeug.

Vier Tage später, am 20. August 1958, übernachtete man auf dem Zeltplatz "Vilvordia" in Vilvoorde, nordöstlich von Brüssel. Vielleicht war die Weltausstellung das Ziel der Reise? 

Ein in Tirol zugelassener 170 Sb befindet sich auf einer Urlaubsreise in den Norden und parkt am 16. August 1958 neben der linksrheinischen B 9 mit Blick auf die Loreley. Dahinter ein Opel Kapitän '56.

Immer wieder beliebt: der Mercedes 170 S als Fahrzeug für Hochzeiten, wie hier in München Ende der 1950er Jahre.

Das Adler-2-Liter-Cabrio (1936-1938) vorne links hat die Kriegsjahre einigermaßen überstanden, auch wenn jetzt ein Blick unter die Motorhaube erforderlich ist. Das Kennzeichen gehört vielleicht zu Behörden der Besatzunghsmächte.

Diese sechs Herren dürften wohl kaum alle in dem aus Krefeld (R für britische Zone Nordrhein, 330 für Krefeld-Stadt) stammenden 170 S Platz gefunden haben.

Eine Familie bestimmt mit ihrem 170 S Cabrio (1949-1951) die nächste Fotoserie (8 Bilder). Mit dem Wagen wurden von Cuxhaven aus (BN für britische Zone Niedersachsen, 65 für Cuxhaven-Land) zahlreiche Ausflüge in die nähere und weitere Umgebung durchgeführt.

Rechts: "Harzfahrt am 1./2. Mai 1954".

Damals noch unberührt: Stadersand a. d. Elbe. Dort steht heute das Kernkraftwerk Stade.

Nochmals Stadersand a. d. Elbe. 

Der Kommentar auf der Rückseite lautet: "Sommer 54 in Schleswig-Holstein"

"Autofahrt nach dem Dobrock August 1954". Die Gemeinde Am Dobrock befindet sich in der Wingst, einem zwischen Cadenberge und Hemmoor im Landkreis Cuxhaven gelegenen Naherholungsgebiet.

Die obligatorische Fahrt an den Rhein, und zwar zu "Pfingsten 54", wie die Beschriftung auf der Bildrückseite lautet. Der Pfingstsonntag fiel auf den 6. Juni 1954. Die Ausflügler befinden sich auf der linksrheinischen B 9 kurz vor Niederheimbach. Im Hintergrund erkennt man den Steinbruch, wo heute die Hartsteinwerke Sooneck Steine abbauen, rechts daneben, auf halber Hohe, Burg Sooneck.

Inzwischen hat es geregnet, so daß das Verdeck geschlossen werden mußte. Das Bild könnte am Loreley-Blick geknipst worden sein. Die Loreley müßte dann links am anderen Rheinufer liegen.

Besichtigung des "Deutschen Ecks" am Zusammenfluß von Rhein und Mosel bei Koblenz. Das Foto wurde von den Treppenstufen des Kaiser-Wilhelm-Denkmals geschossen.

Links: "Himmelfahrt 1958", also am 15. August 1958.

Unten: kurzer Halt am Straßenrand. Vorne ein Opel Olympia '51. Der Mercedes 170 S war in Köln gemeldet (BR für britische Zone Nordrhein, 837 für Köln-Stadt).

Die nächsten drei Bilder dürften in südlichen Gefilden entstanden sein. Darauf deuten Pflanzen und Architektur hin. Die Wartungshinweise scheint man ernst genommen zu haben. Zwei Mal ist der 170 S mit offener Motorhaube zu sehen.

Die nachfolgende Bildserie (13 Fotos) zeigt ein Ehepaar aus Hamburg bei seinen Reisen und Ausflügen. Dem Fotoalben ist zu entnehmen, daß man sich im Jahr 1949 kennengelernt hatte und offenbar in ausgesprochen großzügigen und wohlhabenden Verhältnissen lebte. Allein bis 1957 fuhr man mindestens vier verschiedene Mercedes-Modelle: zuerst den 170 S, dann den 220, das 220 Cabrio B und schließlich einen 300 "Adenauer".

Der Alpenraum war das Ziel vieler Fahrten: hier der Domplatz in Salzburg mit dem Dom.

Hier ging's in den hohen Norden: Flensburg. Die Dame vermerkte dazu: "Mercedes 170 maroni und waldgrün". War der Wagen nun zweifarbig lackiert oder fuhr man im Lauf der Zeit zwei verschiedene 170 S? Das Kfz-Kenn-zeichen jedenfalls stammt aus Hamburg (BH für britische Zone Hamburg, 43 für Hamburg-Stadt).

Der Kölner Dom vom heutigen Roncalliplatz aus gesehen. Der Dom selbst weist noch deutliche Kriegsschäden auf und ist teilweise eingerüstet. Hinter dem Opel Kapitän '51 parken zwei Mercedes 170 S. Der Eintritts-preis in Höhe von 1,- DM für die Dom-Schatzkammer war zu jener Zeit viel Geld!

Diese Kölner Straße hatte es beim Luftangriff 1942 nicht so stark erwischt. Das Haus rechts erlitt einen Totalschaden und wurde nur not-dürftig wieder aufgebaut. Bei den anderen Häuser wurden die Dachstühle zerstört und größtenteils repariert. - Neben dem Volks-wagen steht ein 170 S Cabrio A, daneben ein 170 S, ganz links ein Opel Olympia. 

Was für ein Spaß seinerzeit! Eine Runde mit dem eigenen Wagen auf dem Nürburgring kostete 1,- DM. Mit seiner Dauerhöchstgeschwindigkeit von 110 km/h benötigte der 170 S dafür 12 Minuten und 30 Sekunden. - Auf dem Bild rechts ist ein Borgward Hansa 1500 zu sehen.

Dem 170 S folgte der 220. Mit mit dem 6 Zylinder-  80 PS-Motor hat man einen Alpenpaß bezwungen. Zur Abkühlung des Motors war das Öffnen der Motorhaube durchaus sinnvoll, aber nicht ganz ungefährlich. Der abschraubbare Mercedes-Stern führte direkt in den Kühler. Das verchromte Kühlergitter war nach so einer Bergfahrt daher sehr heiß. Die Hamburgerin im stilechten Dirndl dürfte die Haube kaum eigenhändig geöffnet haben.

BH für britische Zone Hamburg, 25 für Hamburg-Stadt

Ein weiterer Wagen des gut situierten Ehepaars war ein 220 Cabrio B. Die Dame des Hauses vermerkte im Fotoalbum zu diesem Modell: "Der Gauner im Frack unter unseren Wagen". Was sie damit wohl gemeint hat?

Doch, es gibt noch eine Steigerung: nämlich den 300 "Adenauer", hier in schicker Maroni-Farbe. Man machte einen Besuch im Gasthof "Uglei" in Sielbeck am Ukleisee, nahe Eutin.

In winterlicher Landschaft: ein 170 S aus Bottrop (BR für britische Zone West-falen, 75 für Bottrop-Land). 

Nochmals eine Aufnahme aus der kalten Jahreszeit. Vielleicht ist man zum Winter-sport gefahren? Das Gebäude vermittelt durchaus den Eindruck eines Hotels mit Sonnenterrasse und Liege vor jedem Zimmer. Die Anreise erfolgte aus Essen 

(BR für britische Zone Nordrhein, 705 für Essen-Stadt).

Vom Direktionswagen zum Hippie-Fahrzeug: ein 170 S auf dem Max-Joseph-Platz vor der Residenz mit Blick Richtung Franziskaner und Spatenhaus. Auf der Rückseite ist vermerkt: "München, So[nntag], 15.6.1969".

Die Renaissancelaube und die gotische Schildwand des Lübecker Rathauses sind vom Luftangriff im März 1942 immer noch stark gezeichnet. Auf dem Platz parken vorne links zwei 170 S, rechts mindestens noch ein weiterer. Das Foto entstand zu Beginn der 1950er Jahre.

Der Gastwirt Johannes Dören betrieb in Herdecke / Ruhr in der Hauptstraße neben seinem Lokal zugleich auch eine Autovermietung. Zu Werbezwecken hatte er von seinem schicken 170 S Cabrio B eigens eine Fotokarte erstellen lassen. Der Wagen trägt eine entsprechende Nummerntafel: R für die britischen Zone Westfalen, 38 für den Ennepe-Ruhr-Kreis (Schwelm-Land).

Vor dem Verwaltungsgebäude der Erzgrube "Wohlverwahrt" im ostwestfälischen Kleinen-bremen warten etliche Wagen auf ihre Be-sitzer. Die"Herren Direktoren" dürften zur Einweihung der unterirdischen Verbindung zwischen der Grube "Wohlverwahrt" und der benachbarten Grube "Nammen" im Jahr 1952 angereist sein. Zu sehen sind u. a. mehrere 170 V bzw. S sowie zwei Opel Kapitän '50.

Für Mithilfe bei der Bestimmung dieses Fotos danke ich

Mitgliedern der Deutschen Gesellschaft für Eisenbahn-geschichte e. V.

In dem Gasthaus, vor dem das 170 S Cabrio A abgestellt war, wurde Bier der Export-Brauerei Bad Berneck ausgeschenkt. Auch hatte in dem Gebäude der Rechtsanwalt Dr. Taubmann sein Büro. Das Foto könnte also durchaus in Bad Berneck oder im Einzugs-bereich der Brauerei irgendwo im Fichtel-gebirge geknipst worden sein. Architektur des Hauses und Pflasterstraße deuten auf städtische Verhältnisse.

Zum Winterurlaub war der Mercedes 170 S die weite Strecke aus dem Rheinland angereist: R für britische Zone Nordrhein, 544 für Euskirchen-Land. Man sieht die Pension "Haus Albert Murr" in St. Anton am Arlberg. Davor ein Studebaker Champion '50 sowie ein Volkswagen. Auf allen Wagen sind Dachträger für Gepäck und Skier montiert.

Ein in Westberlin zugelassener 170 S mit dem dort üblichen Kennzeichen, bestehend aus KB für Kommandantur Berlin sowie zwei dreistelligen Zahlen-blöcken. Die beiden Verkehrszeichen (Allgemeine Gefahrenstelle sowie vorgeschriebene Fahrtrichtung rechts) stammen noch aus der Vorkriegszeit.

Am Bodensee herrscht reger Betrieb: Die alte Anlegestelle der Autofähre von Konstanz nach Meersburg in Konstanz-Staad. Vorne auf den beiden Pfosten am Pier wird für das Spielcasino Wienerhof in Konstanz geworben. Bei dem Gebäude hinten links handelt es sich um das "Staader Fährhaus". Als erster Wagen wartet ein Mercedes 170 V oder D aus Mühldorf am Inn (AB für amerikanische Zone Bayern, 43 für Mühldorf), danach folgt ein 170 S, dann ein Reisebus O 3500 mit Faltdach und Panoramascheiben, links dahinter nochmals ein 170 S. - Heutzutage befindet sich die mehrspurig ausgebaute Anlegestelle etwa 100 Meter rechts davon.

Dieser 170 S-V trägt ein Kennzeichen der französischen Streitkräfte in West-deutschland (FFA für Forces Françaises en Allemagne). Der Wagen parkt vor einem abgeräumten Trümmergrund-stück, möglicherweise an der Sektoren-grenze in Berlin zwischen Kreuzberg und der Friedrichstadt. Links eine DDR-Straßenleuchte, man befindet sich also bereits im Ostsektor.

Für diese Information danke ich Michael Glück, Experte für historische Straßenbeleuchtung.

Die nächsten vier Fotos: Bereits bei seinem Erscheinen im Jahr 1949 wirkte der 170 S mit seiner aus der Vorkriegs- zeit stammenden Karosserie altbacken. Als dann 1953 der moderne 180 "Ponton" erschien, verlor der Wagen rapide an Wert. Etliche 170er gelangten im Lauf der 1960er Jahre in die wirtschaftlich schwä-cheren Länder des Ostblocks, viele davon in die Balkanstaaten oder gar in die DDR.

Oben, links und unten: Dieser 170 SD war in Skopje (SK) in der jugoslawischen Teilrepublik Mazedonien zugelassen. Er ist bereits mit dem im Jahr 1961 neu eingeführten Kennzeichen versehen, bestehend aus einem Regionalcode mit zwei Buchstaben sowie zwei Zahlen-blöcken.

Man hatte von Skopje aus einen längeren Ausflug gemacht. Aber wohin? Auf dem Wegweiser ist zu lesen: STALAC 13 km, POJATE 23 km sowie PARAĆIN. Zieht man eine Landkarte zu Rate, dann kann es sich nur um Kruševac / Крушевац /  Kruschewatz in Serbien handeln. Das Foto wurde auf dem Hauptplatz von Kruševac mit dem Denkmal zur Erinnerung an die Schlacht auf dem Amselfeld 1389 geschossen.

Auf der Bildrückseite ist zu lesen:       "15 VIII 56 Скопје [= Skopje]". Das Foto gehört zum selben Konvolut wie die vorangegangenen Bilder. Kaum zu glauben, daß so ein Wagen bereits 1956 den Weg nach Jugoslawien gefunden hat. Auch bei diesem 170er fehlt, wie oben, der Außenspiegel an der Fahrer-tür. Ob es sich hier um ein und den-selben 170 SD handelt?

Ein Treffen aus unbekanntem Anlaß. Ganz vorne         ein DKW F 89 "Meisterklasse" in der Cabrio-Version, gefolgt von einem Mercedes 170 S und einem weiteren, nicht identifizierbaren Wagen (möglicher-weise ein Vorkriegsmodell). Dahinter ein DKW-Liefer-wagen "Schnellaster" sowie ein Volkswagen T 1.

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Links und unten: Beinahe verdeckt von der Hose des Herrn ist auf dem Kennzeichen gerade noch ein "W" zu erkennen. Der 170 S kam also aus der französischen oder amerikanischen Zone Württemberg (FW bzw. AW). Die gut ausgebaute Straße und die Landschaft lassen eine Vermutung zu: Vielleicht hatte man einen Ausflug zur Schwarzwaldhochstraße unternommen.

Die verstärkte Stoßstange war in Südamerika möglicherweise als Sonderausstattung erhältlich. Der Wagen jedenfalls war in den frühen 1970er Jahren in Buenos Aires zugelassen ("Ciudad de Buenos Aires").

Ein weiterer Exot. Ohne die hilfreichen Angaben auf der Rückseite hätte das Foto nicht bestimmt werden können. Das Bild entstand im Juni 1953 vor dem Hotel Vicicongo in Buta, damals Belgisch-Kongo. Der Herr war soeben von einer Fahrt aus dem 150 Kilometer entfernten Ort Titulé zurück-gekehrt. Bei den Straßenverhältnissen war das sicherlich kein Vergnügen.

Links und unten: Rast neben der Autobahn. Die beiden Damen legen samt Fotograf eine Pause ein und stärken sich. Man speist stilvoll mit dem mitgebrachten Picknick-Koffer. Auf der Gegenfahrbahn braust ein Opel Olympia '51 dahin.

Vor dem Hauptbahnhof Düssseldorf warten etliche Mercedes-Taxis auf Kundschaft. Vorne links ein 170 DS mit Kennzeichen für Düsseldorf-Stadt (BR 221, davon ist noch die Ziffernfolge 21 sichtbar). Der Blick geht vom Konrad-Adenauer-Platz Richtung Gustav-Adolf-Straße.

Noch ein Schnappschuß vor der Abreise. Die Gruppe war aus Frankfurt a. M. gekommen (AH für amerikanische Zone Hessen, 67 für Frankfurt a. M.). Das wenige Gepäck deutet auf einen Tagesausflug hin, vielleicht in die Weingegend am Rhein.

Dieser 170 S versah in der serbischen Hauptstadt Belgrad seinen Dienst. Auf den Kotflügeln sind kleine Blinker nach-gerüstet, die Stoßstange ist bereits etwas ramponiert. Die moderne Archi-tektur der Gebäude läßt auf die 1970er Jahre schließen.

Einer von 28.708 zwischen Mai 1949 und Februar 1952 hergestellten 170 S, hier mit Faltdach. Kein Mensch ging damals ohne Anzug und Krawatte aus dem Haus. So auch dieser Herr, der seinen Wagen im Kreis Regensburg angemeldet hatte (AB für amerikanische Zone Bayern, 967 für Regensburg-Land).

Auch ohne Bildbeschriftung lassen sich Kamerastandort und Datum identifizieren. Die Autos tragen das Westberliner Kenn-zeichen KB (Kommandantur Berlin). Bei der markanten Kirche handelt es sich um die Heilandskirche in der Turmstraße in Berlin-Moabit. Der Fotograf befand sich wahrscheinlich an der Ecke Turmstraße / Beusselstraße.

Aus dem fahrenden Mercedes erkennt man auf der rechten Spur (v.l.n.r.): Volkswagen, Opel Oympia '51, Opel Olympia '50, Volkswagen, Opel Olympia Cabrio (Vorkriegsmodell). Das Bild dürfte also nach 1951, zu Beginn der 1950er Jahre geknipst worden sein. Beachtlich sind die zu dieser Zeit immer noch starken Kriegszerstörungen und ein noch gar nicht in Gang gekommener Wiederaufbau.

Diese fröhliche Gesellschaft junger Leute unternahm Anfang der 1960er Jahre Ausflüge mit einem 170 S. Vielleicht war der Wagen bereits zu einem Studentenauto mutiert?

Links: Hier war wohl ein größerer Eingriff fällig. Motorhaube und Seitenbleche waren zur besseren Zugänglichkeit des Motorraums abmontiert.

Bei den französischen Besatzungsmächten (FFA für Forces Françaises en Allemagne) offensichtlich beliebt: der Mercedes 170 S. Hier hätte man eigentlich einen Peugeot 203 erwartet. Links ist das Heck eines Opel Olympia '51 sichtbar.

Für einen kurzen Zwischenhalt war man von der Autobahn abgefahren. Da der Wagen aus München stammte (AB für amerikanische Zone Bayern, 53 für München-Stadt), benutzte man vielleicht die Autobahn Richtung Ulm, Salzburg oder Nürnberg. Die Auf- und Aus-fahrten der Autobahnen waren noch lange Zeit gepflastert, Standstreifen und Beschleu-nigungsspuren gab es nicht. Dafür aber auch keinen Verkehr.

Ottilio und Carmen, ein italienisches Auswandererehepaar, das sich in Rio Cuarto in der argentinischen Provinz Córdoba niedergelassen hatte. Am          28. Dezember 1960 schickten die beiden  seiner Schwester Maria mit dieser Bild-postkarte in italienischer Sprache alle  guten Wünsche für's bevorstehende     neue Jahr 1961 .

Wuppertal: Anfang der 1950er Jahre war man wieder wer (zumindest manche). Es hat nicht nur zu einem gediegenen Neubau gereicht, auch ein 170 S stand vor dem Haus. Für den Wagen (BR für britische Zone Nordrhein, 484 für Wuppertal-Stadt) wurde sogar eine Garage errichtet. Auf dem Nachbargrundstück ist noch eine nicht abgeräumte Teilruine zu sehen.

Dieser Mercedes trägt noch das alte jugo-slawische Kennzeichen, wie es vor 1961 ver-geben wurde: H für Kroatien ("Hrvatska"). Das Foto links ist datiert mit "12. IV. 1955".

Nochmals ein 170 S, der von den Besatzungs-truppen als Dienstfahrzeug verwendet wurde. Der junge Soldat in Uniform und Schiffchen scheint sich in dem Wagen wohl zu fühlen. Nicht zuletzt wegen des Sendemasts hinten links dürfte es sich um ein Kasernengebäude handeln.

Das württembergische Industriestädtchen Tuttlingen liegt auf halbem Weg zwischen der alten Reichsstadt Rottweil und dem Bodensee. Dort entstand im Jahr 1959 diese Fotografie. Hinter dem 170 S parkt ein Opel Olympia Rekord.

Ein Karlsruher Ehepaar hat eine Gebirgsstraße mit seinem 170 S (W für amerikanische Zone Nordbaden, 61 für Karlsruhe-Stadt) erklommen, gönnt dem Wagen auf dem Paß eine Pause und genießt die Aussicht. Ebenfalls zu sehen ist ein Opel Olympia Rekord.

Das unmittelbar neben dem Kölner Dom gelegene Dom Hotel hat seinen Betrieb bereits wieder auf-genommen. Vor dem Seiteneingang, in dem auch das traditionsreiche Blumengeschäft Bäumker untergebracht ist, kommen Gäste mit einem Vor-kriegswagen an. Auch das benachbarte Gebäude mit der "Savoy Stube"ist im Stil der Zeit wieder aufgebaut.

Auf dem idyllischen Marktplatz von Weinheim   a. d. Bergstraße ist das Verkehrsgeschehen über-schaubar. Etliche Volkswagen und auch ein 170 S finden ausreichend Platz zum Parken. Der Foto-graf befand sich vor dem Bismarck-Denkmal. Oben Mitte die Burgruine Windeck, links die Wachenburg.

Der Bahnhofsplatz in Frankfurt a. M. sieht anfangs der 1950er Jahre noch böse aus. Der Wiederauf-bau ist noch nicht so recht in Schwung gekom-men. Ein Taxi 170 D (AH für amerikanische Zone Hessen, 64 für Frankfurt a. M.) fährt gerade los, gefolgt von einem Studebaker Champion '48. Neben der Straßenbahn parken mehrere Volks-wagen, ein Opel Olympia '51 sowie ein 170 S. Die bekannte Kaiserstraße beginnt links zwischen den beiden mächtigen teilzerstörten Gebäuden.

Die Sonnenschirme auf der Terrasse verheißen einen Tagesausflug oder sogar eine Fahrt in den Urlaub. Angereist war man mit dem schwarzen 170 S jedenfalls aus Wuppertal (BR für britische Zone Nordrhein, 483 für Wuppertal-Stadt).

Flughafen Hamburg-Fuhlsbüttel mit Park-

platz und Taxistand. Der Blick geht Richtung Preetzer Straße. Das Flughafengebäude befindet sich im Rücken des Fotografen. Das Bild dürfte um 1960 geknipst worden sein. Anhaltspunkt dafür ist der Opel Kapitän P 2,6 (1959-1963), links im Bild. Vor dem Taxi 180 D "Ponton" wartet ein Taxi 170 SD oder D-S.

Da hat man sich aber beim Beschriften der Urlaubs-fotos vertan. Das ist nicht Niederbreisig (Bad Breisig), denn dort gibt es gar keinen Weinbau. Man muß schon den Rhein 60 Kilometer hinauf fahren, um dieses schöne Häuserensemble identifizieren zu können: Das Weinhaus "Altes Haus" (re.) und das Hotelrestaurant "Altkölnischer Hof" (li.) in der Oberstraße in Bacharach. Vor dem "Altkölnischen Hof" parken mehrere Wagen, darunter ein Volks-wagen sowie ein 170 S Cabrio B. Auf der Straße fährt ein Opel Olympia '50 vorbei.

Der Grenzübergang von Frankreich nach Spanien in Hendaye am Golf von Biskaya zwischen Biarritz und Bilbao. Auf der franzö-sischen Seite haben einige Reisende zur Erledigung von Zollformalitäten ihre Wagen abgestellt, unter ihnen auch ein 170 S mit spanischem Kennzeichen.

Auf Autobahbrücken warben früher regio-nale Unternehmen für ihre Produkte und Standorte, wie hier "Mercedes-Benz". Aus diesem Grund könnte das Foto auf der Autobahn bei Stuttgart entstanden sein. In diese Position könnte sich der Fotograf heutzutage nicht mehr begeben. Die bei-den Jungs tragen die gleiche Kleidung, sie waren womöglich Brüder. Mit ihren elegan-ten Sakkos, den guten Schuhen und dem modischen Haarschnitt waren sie sicherlich nicht Kinder armer Eltern.

Auf der rechten, häufiger benutzten Fahrbahn hat sich bereits eine Ölspur gebildet. Das rührte von den Mo-toren her, aber auch von den Achs-, Differential- und Getriebeschmierungen, die als Verlustschmierungen ausgelegt waren. Auch beim 170 S war das der Fall. Alle 100 Kilometer mußte die Zentralschmierung durch Druck auf einen kleinen Knopf im Fußraum betätigt werden. Das Öl lief durch die zu schmierenden Teile und tropfte langsam auf die Straße. In einem Wort: Die Autobahn war bereits länger in Betrieb, das Bild dürfte aus den beginnenden 1950er Jahren stammen.

Die nächsten zwei Fotos: "1957 Urlaub bei Herberts Schwester in Dünstling" hatte man auf der Rückseite mit Bleistift vermerkt. Damit dürfte Dünzling bei Bad Abbach, Kreis Kelheim, in Niederbayern gemeint sein. Um den Weg in das abge-legene Dorf zu finden, hatte man unter-wegs angehalten und einen Blick auf die Straßenkarte geworfen.

"Herbert" mußte im Urlaub offenbar mit anpacken. Man sah das aber wohl von der heiteren Seite. Der Nummernteil des Kenn-zeichens beginnt mit 04. Es handelt sich also, aus welchem Grund auch immer, um ein Kurzzeitkennzeichen.

Der gute Stern weist auf der Autobahn Augsburg - Ulm den Weg, nur wenige Meter hinter der Anschlußstelle Zusmars-hausen. Der Mittelstreifen - noch ohne Leitplanken - wurde für einen Entfernungs-wegweiser (bemalt, aus Holz) genutzt. Vorne ein Opel Rekord P 1 (1957-1960), ebenso auf der Gegenfahrbahn. Die beiden Bilder wurden also um 1960 angefertigt.

Wenige Kilometer weiter: Auch damals   gab's schon Staus. Auf der linken Spur    mittig zwei Ford 12M oder 15M (1952-

1962), rechts ein Ford Taunus 17M P2 ("Barocktaunus", 1957-1960).

Wohin man mit dem im Kreis Göppingen (GP) registrierten 170 S-D oder S-V in der zweiten Hälfte der 1950er Jahre gefahren war, ist nicht mehr nachzuvollziehen. Das Haus mit seiner Klinker- oder Ziegelverkleidung paßt nicht ins Schwäbische, sondern eher ins Rheinland oder noch weiter nach Norden. Das Negativ wurde nach der Rückkehr zu Foto-Wiethüchter in Kirchheim a. d. Teck zum Entwickeln gegeben.

Mit der Kamera aus dem fahrenden Wagen geschossen: Kein einziges

Auto auf der Autobahn weit und breit.

Rechts: Das historische Rathaus in Lindau. Ein immer wieder beliebtes Motiv.

Links: der Alte Marktplatz in Miltenberg, Blick in die Hauptstraße mainaufwärts. Heute kann man dort sein Auto natürlich nicht mehr parken.

Für die Fahrt in den Wintersportort wurden die beiden 170 S (Limousine und Cabrio B) mit Schneeketten aus-gerüstet.

Berglandschaft und Autofähre: Das kann nur in der Schweiz sein. Die Ortsbestimmung ist nicht allzu schwer. Die Touristen befinden sich auf dem Vierwaldstätter See auf der Fahrt von Beckenried nach Gersau.

Hinter den beiden Herren, die die Aussicht auf den See genießen, ein Peugeot 203, der von 1948 bis 1960 gebaut wurde.

Links: Leider sind die zwei Erkennungsbuchstaben auf dem Kenn-zeichen schlecht lesbar. Es macht aber einen großen Unterschied, ob die Taufe nun in Bremerhaven (AE für amerikanische Zone Bremen, 34 für Bremerhaven-Stadt) oder in Fürstenfeldbruck (AB für amerikanische Zone Bayern, 34 für Füstenfeldbruck) stattge-funden hat.

Der Herr fährt einen 170 S der ersten Bauserie 1949 bis 1952, erkennbar an der Stockschaltung. Das weitgehend baugleiche Nachfolgemodell 170 Sb wurde bereits mit der hochmodernen amerikanischen Lenkradschaltung ("Fernschaltung") ausgeliefert.

Auch die Polizei verwendet den Mercedes 170 S für ihren Fuhrpark. Das Dienstauto der beiden Beamten ist mit Suchscheinwerfer (li.) sowie Signalleuchte (re.) ausgestattet. Der Wagen stammt aus Recklinghausen  (R für britische Zone Westfalen, 82 für Recklinghausen).

Das hätte man nun nicht erwartet: Diese Familie aus dem Département Pas-de-Calais fährt einen 170 S (62 für Pas-de-Calais). Die Feindseligkeiten zwischen Deutschland und Frankreich lagen nur wenige Jahre zurück. Sicher ein ungewohnter Anblick auf franzö-sischen Straßen.

Nochmals ein Ortswechsel auf den Balkan. Dort war dieser 170 S um das Jahr 1960 im Einsatz. Und zwar in der jugoslawischen Teilrepublik Mazedonien, wie an dem Kennzeichen  (M für Mazedonien) ersicht-lich ist. Ob ein Zusammenhang mit den aus Skopje stammenden Bildern oben besteht, konnte nicht geklärt werden.

Ein Mercedes 170 V hat eine Tankstelle an der Reichsautobahn angefahren. Auf dem Mittelstreifen der Autobahn befindet sich eine Tafel, auf der der Tankwart mit Kreide Reiserufe für vorbeifahrende Autos eintrug. Der Reichsautobahn-Reiseruf ging am Pfingstsonntag, 5. Juni 1938, an den Start und wurde mit Kriegsbeginn am 1. Septem-ber 1939 wieder eingestellt. Das Bild muß also in diesem Zeitraum entstanden sein.

"O'zapft is!". Beim Oktoberfest 1952 kann man mit dem Auto noch bequem vorfahren. Der Fotograf befindet sich am Nordeingang der Wies'n und hält seine Kamera in Richtung Bavariaring, Kirche St. Paul und Pettenkofer-straße. Auf dem Parkplatz sind zu erkennen: 170 S Cabrio B, 170 S, mehrere Volkswagen, Opel Olympia '50, 170 V, 220.

Wer es sich leisten konnte, fuhr bereits zu Beginn der 1950er Jahre wieder in den Winterurlaub. Da für Österreich bis 1952 Visumpflicht bestand und die Schweiz zu teuer war, kamen nur die inländischen Skigebiete in Betracht, wie hier der Alpengasthof "Hochgrat" in Steibis im Allgäu.

Der 170 S war ein Wochenendausflügler aus dem 70 Kilometer Kilometer entfernten Friedrichshafen / Tettnang (FW für französische Zone Württemberg, 00 für Tettnang). Der 170 V oder D war von weiter her angereist und kam aus Groß-Gerau (AH für amerikanische Zonne Hessen, 82 für Groß-Gerau). Außer drei Volkswagen ist in der Bildmitte links auch ein Vorkriegsfahrzeug zu sehen, ein BMW 320 (1937-1938).

Dieses Foto verdeutlicht noch einmal die ausgewogenen Proportionen und die harmonische Linie des 170 S. So ein elegantes Design würde man sich heutzutage für so manches Fahrzeug wünschen ...

Die beiden nächsten Bilder zeigen ein Ehepaar aus Aichach (AB für amerikanische Zone Bayern, 21 für Aichach) auf Urlaub am Wolfgangsee.

Zusammen mit den Eltern bzw. Schwiegereltern hat man Station am Seegasthof "Lueg" unterhalb von St. Gilgen eingelegt und genießt die Aussicht auf den See.

Der 1961 eröffnete Abschnitt der Berliner Stadtautobahn vom Hohenzollerndamm bis zum Funkturm. Ein 170 S sowie ein Lloyd Alexander (1955-1961) verlassen gerade die Untertunnelung des Rathenauplatzes. Gut erkennbar ist der Trabener Steg, die Bögen des S-Bahn-Viadukts und natürlich der Funkturm. Auf der Gegenspur naht ein Ford Taunus 17M P2 ("Barocktaunus", 1957-1960).

Frontalzusammenstoß auf dem Land:

Ob der Lenker aus Vorarlberg seinen

Wagen wohl lebend verlassen konnte?

Mit viel Glück hat er vielleicht nur einige Blessuren davon getragen. Der Wagen

war bei der Bezirkshauptmannschaft

Bludenz zugelassen (V 20).

Für die Bestimmung der Vorarlberger Kennung

"V 20" danke ich Herrn Dr. Oskar Wagner, Wien VI.

Rom, Piazza Rondanini unweit des Pantheon: Es hat sich bis heute so

gut wie nichts seit dieser um 1960 entstandenen Aufnahme geändert. Ungewöhnlich ist die zweifarbige Lackierung des aus Berlin stammen- den 170 S, das gab's selten. Für den FIAT 600 rechts daneben stellt der Carabinieri gerade einen Strafzettel

aus.

Voller Freude blickt der junge Mann aus dem Wagenfenster. Nicht viele Gleichaltrige hatten die Gelegen-heit, in einem so schicken Wagen mitzufahren.

Nur hochwertige Kraftfahrzeuge, alle mit dem Heck zum Gebäude geparkt. Man hat fast den Eindruck, als wären Teilnehmer einer Konferenz angereist. Es sind mehrere 180 "Ponton", ein 220, ein 300 "Adenauer" und ein Opel Kapitän '50 zu sehen. Trotz des markanten Gebäudes im Neorenaissance-Stil konnte nicht geklärt werden, um welche Stadt es sich handelt.

Illuminiert wird der Platz jedenfalls mit einer Siemens-Großflächenleuchte ALQ522, die ab 1954 im Leuchtenwerk der Siemens-Schuckertwerke AG in Traunreut hergestellt wurde.

Für diese Information danke ich Michael Glück, Experte für historische Straßenbeleuchtung..

Blick durch das Fenster eines Bahnabteils auf die Autobahn.

Soeben braust ein 170 S auf der Überholspur vorbei. Man hat

sich's im Speisewagen gemütlich gemacht: Auf dem Tisch liegen zwei Packungen Zigaretten.

Rechts: Gäste des Hotels "Alpenheim" in Bad Mitterndorf (Steiermark) sind mit einem 170 S Cabrio B angereist.

Links: Nochmals Lübeck. Man war mit dem Wagen aus Hamburg (BH für britische Zone Hamburg, 43 für Hamburg-Stadt) gekommen und parkt vor dem "Neuen Gemach" des Rathauses in Lübeck an der Ostseite des Marktes.

Trotz der schweren Kriegszerstörungen in der Frankfurter Innenstadt hat das Hotel "Frankfurter Hof" am Kaiserplatz den Luftkrieg ohne größere Blessuren überstanden. Vor dem Hoteleingang warten drei Taxis auf Kundschaft (zwei 170 DS und ein 170 D) sowie ein LKW Mercedes L 3500.

Den genauen Standort des Fotografen hat, wie so manches Mal, Dipl.-Ing. Volker Leiste, Erlangen, mit seiner Ortskenntnis bestimmt.

Berlin-Westend um 1955: Blick von  der Masurenallee zu Messehalle und Funkturm. Vorne dreht ein Mercedes- Taxi seine Runde auf der Suche nach Fahrgästen.

Das Foto dürfte anfangs der 1960er Jahre entstanden sein, wahrscheinlich

in Italien. Es ist fraglich, ob das 170 S Cabrio B den jungen Leuten tatsächlich gehörte, oder ob sie sich nur spaßes-halber davor ablichten ließen. Am unteren Bildrand ist noch ein Teil der Frontpartie eines Opel Rekord P2 (1960-1963) zu erkennen.

Oviedo in Asturien: Blick von der Calle Eusebio Gonzales Abascal auf die Kathe-drale San Salvador. Zu sehen sind ein

170 Sb, ein Volkswagen sowie zwei Vespa-Motorroller.

Ein Foto aus den ausgehenden 1930er Jahren. Eine vornehme Dame läßt ihre

170 V Cabrio-Limousine betanken. Der Tank des 170 V oder D war (auch noch bei den Nachkriegsmodellen) im Motorraum untergebracht. Das war keine ungefährliche Sache.

Hochzeit auf dem Lande. Für den "schönsten Tag des Lebens" haben sich die Brautleute einen Mercedes 220 (1951-1954) samt Fahrer aus der Umgebung ausgeliehen: BR für britische Zone Nordrhein, 657 für Euskirchen-Land.

Damals hochmodern: Die 1953 erstellte Aluminiumbrücke in Düsseldorf, die die Rheinuferstraße zwischen alter Messe (Europahalle) und Rheinterrasse für Fuß-gänger verband. Der 170 S wird gefolgt von einem Volkswagen, einem 300 "Adenauer" und einem Volkswagen-Cabrio.

"90000 km", wie auf der Rückseite stolz vermerkt wurde. Das war zur damaligen Zeit eine erstaunliche Laufleistung. Gefah-ren wurden diese vielen Kilometer im Auf-trag des Bundes, denn der 170 S war ein Dienstfahrzeug: AH für amerikanische Zone Hessen, 07 für Bundesministerium für das Post- und Fernmeldewesen.

Im lässigen Trenchcoat präsentiert sich der Besitzer des nagelneuen 170 S vor der Kulisse eines groß-städtischen Wohngebiets. Die Häuserzeile rechts ist intakt, links hingegen sind Ruinen zu sehen.

Die Unfallstelle befindet sich möglicherweise am Alb-aufstieg der Autobahn Stuttgart - Ulm, genauer gesagt am Drackensteiner Hang zwischen Mühlhausen und Hohenstadt. Bis zur Fertigstellung der zweiten Fahrbahn auf der anderen des Hangs (Wiesensteig) 1957 herrschte auf rund fünf Kilometer Gegenverkehr.

Auweia, das wird ein teurer Spaß! Verkehrsunfall im Jahr 1956. Ein Mercedes 300 "Adenauer" ist zwischen zwei LKW geraten.

So lönnte es geschehen sein: Der kraftvolle 300 mit seinen 115 PS überholt forsch den Krupp-LKW, plötzlicher Gegenverkehr zwingt ihn zum raschen Einscheren vor dem langsam kriechenden Mercedes

L 3500-Lastwagen. Er prallt auf dessen Anhänger, das Gespann gerät dabei ins Schleudern, der Anhänger stellt sich gegen die Fahrtrichtung, der 300 wird zwischen Krupp-Laster und Mercedes-Gespann einge-klemmt.

Dipl.-Ing. Volker Leiste, Erlangen, hat die Unfallsituation analysiert. Herzlichen Dank! Er ist selbst Besitzer eines Mercedes-Veteranen-fahrzeugs R 107.

Stolz präsentiert sich der Aeroclub Porto (Portugal) mit seinen Einsatz-

fahrzeugen: Krankenwagen (Volks-

wagen T 1), zwei Feuerwehren mit

Steckleitern auf dem Dach (Land-

rover) sowie ein Funkwagen (Mer-

cedes 170 S mit Kombi-Spezialauf-

bau).

Im Vergleich zum 170 S waren die Scheinwerfer des 220 (1951-1954) bereits in die freistehenden Kot-flügel integriert. Trotzdem hatte man mit Rücksicht auf konservative Käuferschichten auch bei diesem Modell die altmodische Vorkriegs-form beibehalten. Kleidung und Haarschnitt der beiden jungen Damen weisen bereits auf die Zeit um 1960 hin.

Dortmund: Das Foto zeigt das 1956 (wieder-) erstellte heutige Hotel Mercure an der Ecke Olpe / Beten-straße, das die Tradition des ehe-maligen "Hotel Römischer Kaiser" fortsetzte . Die Motorisierung ist schon weiter fortgeschritten als zu der Zeit, in der das schöne 170 S Cabrio B gekauft wurde. Bemer-kenswert ein DKW F 8 Cabrio aus der Vorkriegszeit (links) sowie ein Porsche 356 (rechts).

Die Reise in die Berge werden die beiden Ehepaare wohl im späten Frühjahr unternommen haben,

denn am Rand der noch nicht asphaltierten Gebirgsstraße liegen noch Schneereste. Dem Autokenn-zeichen zu folge war man zu dem Urlaub in Frankfurt a. M. gestartet (AH für amerikanische Zone Hessen, 43 für Frankfurt-Stadt).

Für diese Leute begann das Wirt-schaftswunder recht früh, denn das zwischen Mai 1949 und November 1951 produzierte 170 S Cabrio B kostete 12.500 DM (ein durchschnitt- liches Einfamilienhaus 20.000 DM).

Zweite Hälfte der 1950er Jahre: Treffpunkt zur Abfahrt vor dem Italienischen Eissalon Monego

in Mönchengladbach. Welchem

Verein die Burschen mit ihren wollenen Mützen wohl angehör-

ten? Ein Mercedes 170 V oder D,

ein Opel Olympia '50 sowie ein Volkswagen T 1 sind jedenfalls bepackt und abfahrbereit.

Oben u. rechts: "Wie gefällt er Euch?".

Da keine Personen auf den beiden Bildern

zu sehen sind, kann sich die Frage auf der Fotorückseite nur auf den neu angeschafften Wagen beziehen. Das Kennzeichen ist auf-grund seines Aussehens und Formats ein ausländisches.

Der Herr aus Koblenz hat mit seinem Wagen einen Ausflug unternommen. Vielleicht in irgendeines der malerischen Städtchen an Rhein oder Mosel? Auffällig ist der markante hölzerne Torbogen zwi-schen den beiden Fachwerkhäusern.

Die zwischen 1884 und 1888 errichtete

Neue Elbbrücke in Hamburg. Bei der

ab 1957 erfolgten Verbreiterung wurden

die neugotischen Portale abgerissen. Es herrscht noch wenig Verkehr. Auf der rech-

ten Spur ein Mercedes 220 S, ein Volks-

wagen und ein Ford Taunus "Weltkugel". Links naht ein Mercedes 170 S sowie ein

LKW aus der Vorkriegszeit.

Das Autohaus Bohlender in Kandel
in der Pfalz besteht bereits seit 1928. Gegründet wurde es von Fritz Boh-lender, der zunächst eine Werkstatt mit Tankstelle eröffnete. Zu den Säulen des Unternehmens gehört heute unter anderem eine Klassik-Abteilung, in der man sich vor allem auf historische Ford-Fahrzeuge spezialisiert hat.

Die Fotos zeigen die Firmenchefin mit Tochter) zu Beginn der 1950er Jahre mit ihrem Mercedes 170 S

(FR für französische Zone Rheinland-Pfalz, 04 für Germersheim).

Die Genehmigung zur Verwendung der Fotos

hat freundlicherweise die Firma Auto-Bohlender, Kandel (Pfalz), erteilt.

Die nachfolgenden neun Fotos dokumentieren einige kleinere Ausflüge sowie eine große Riviera-Reise einer Familie aus dem französischen Département Bas-Rhin (Unter-Elsaß) mit ihrem 170 S (Kfz-Kennung 67).

Links: Da wurde die Kamera wohl etwas

zu hoch angesetzt. Im Hintergrund ist

rechts ein deutlich betagter Vorkriegs-

wagen zu sehen.

Auf dem Weg zur Riviera mit kurzer Rast auf dem Col de la Faucille (Sichelsberg) im französischen

Jura kurz vor der Schweizer Grenze oberhalb von Genf. Oben Links: Blickrichtung Dijon (170 km),

oben rechts: Fahrtrichtung Genf (30 km).

Mit Nizza war das Ziel der langen Reise von Straßburg aus erreicht.

Blick vom Ulmer Münstervorplatz auf das trotz der Luftangriffe weitgehend unbe-schädigt gebliebene Polizeipräsidium. Das Münster mit dem weltweit höchsten Kirchturm befindet sich links von dem geparkten 170 S.

Links und unten: Die Hindenburgstraße in Mönchengladbach trägt 1953 noch starke Spuren des Kriegs. Die Einkaufs-straße ist von Notbauten und Teilruinen geprägt.

Bildnachweis: Stadtarchiv Mönchengladbach (10/147, Fotos: Arthur Haardt).

Oben: Die Marke Mercedes dominiert den Verkehr. Es sind mindestens drei 170 S sowie zwei 170 D oder V erkennbar.

1956: Bau der U-Bahn-Linie 1 in Hamburg, Mönckebergstraße /

Ecke Bergstraße. Dem 170 S folgt

ein vierachsiger Straßenbahn-

Triebwagen V6.

Bildnachweis: Stockholm Transport Museum.

Das Hotel "Zur Post" in der Hauptstraße in Bitburg zu Beginn der 1950er Jahre. Mit

großer Wahrscheinlichkeit wurde dort das leckere "Bitburger" ausgeschenkt. Das im

Jahr 1802 errichtete Gebäude steht noch

heute, wird aber nicht mehr als Hotel ge-

nutzt. Ob sich der junge Mann nur zufällig

vor dem Wagen postiert oder ob er der glückliche Besitzer ist? Der 170 stammt jeden-falls von außerhalb (BR für britische Zone Nordrhein, 147 für Geilenkirchen/Heinsberg-Land).

Bildnachweis: Archiv Stephan Garçon, Bitburg (Foto: Helmut Schmitt).

Autopanne im jugoslawischen Karst-gebirge. Das scheint ein größerer Schaden zu sein, der Fahrer muß unter den Wagen kriechen. Es ist zwar Hilfe herbeigeeilt, doch die vermittelt einen eher unbeholfenen Eindruck. Der 170 S trägt ein Kennzeichen aus Zagreb (ZG).

Straßenszene in Frankfurt am Main: Kaiserstraße / Ecke Weserstraße. Das vornehme und unleistbare 170 S Cabrio A paßt gut in die gehobene Einkaufs-straße. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite parkt ein Opel Olympia Rekord sowie ein DKW-Schnellaster.

Die Großglockner-Hochalpenstraße war ein für die wirtschaftlich schwierige Zeit typisches Projekt im Rahmen von Notstandsarbeiten. Soeben fährt ein Mercedes 170 S in den Hochtortunnel ein: zwischen 1933 und 1935 errichtet, 2504 Meter hoch an der Grenze zwischen Salzburg und Kärnten gelegen,

311 Meter lang. Das Verkehrszeichen mahnt zum Einschalten der Scheinwerfer.

Kontrolle am Autobahn-Grenzübergang Walserberg Fahrtrichtung Salzburg. Drei PKW warten auf Weiterfahrt: Opel Kapitän '54, Mercedes 170 S Cabrio A, Volkswagen. Im Vordergrund eine Vespa sowie ein Leicht-motorrad aus dem Württembergischen (FW für französische Zone Süd-Württemberg, 17 für Horb am Neckar).

In der Schweiz war man fortschrittlich. Bequemer geht's nicht, man brauchte nicht mal auszusteigen, wie dieser im Jahr 1959 am Helvetiaplatz in Bern installierte Autobriefkasten beweist.

Bildnachweis: Museum für Kommunikation, Bern, FFF 04899 u. 04900 (Foto: Siegbert Kamer).

Die noch heute bestehende "Alte Post" in Wallgau war bereits seinerzeit ein be-liebtes Gasthaus vor allem bei Groß-städtern aus München. Das Traditions-lokal wurde gerne im Anschluß an eine Wanderung am Tegernsee aufgesucht. Wohl dem, der sich die Fahrt im eigenen Wagen leisten konnte. Zwei Volkswagen, ein Ford Taunus "Weltkugel" sowie zwei 170 S bevölkern den Parkplatz.

Die Fahrerseite ist vollkommen demoliert. Ob da noch ein Ent-kommen bei lebendigem Leibe möglich war? Das fragt sich der belgische Polizist bei der Scha-densaufnahme wohl auch.

Ein ungewöhnlicher Platz für die Autowäsche: direkt neben der Autobahn. Das BH für britische Zone Hamburg auf dem Kennzeichen ist verdeckt, die 26 steht für Hamburg-Stadt.

Bildnachweis: autostolz.formtreu.de (Fotos: Sebastian Hänel).

Links und unten: Mitte der 1950er Jahre waren in dem stark zerstörten Charlotten-burg die meisten Trümmergrundstücke endlich geräumt. Einsam ragen die erhal-ten gebliebenen Gebäude heraus. Solche Freiflächen wurden gerne für den Ge-brauchtwagenhandel genutzt.

Am Kurfürstendamm 75-76 wurde 1956 das Autohaus Peters eröffnet: An- und Verkauf. Feil geboten werden ein 300 "Adenauer", mehrere 170 S sowie zwei Ford Taunus "Weltkugel" und ein Opel Kapitän '54. Der Blick geht auf das Haus Dahlmannstraße 19 mit der Werbung für "Tankdienst - stets um Sie bemüht".

Laufenburg am Hochrhein, 8. Mai 1957:

An der Zollbrücke zwischen dem schweize-rischen Teil des Städtchens und dem badischen. Damals wurde zwischen der Schweiz und Deutschland noch streng kontrolliert.

Bildnachweis: Staatsarchiv Freiburg, http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=5-241125-1 (Foto:  Willy Pragher).

Praktisch: Der auf der Fahrerseite angebrachte Suchscheinwerfer diente zugleich als Außenspiegel. Kaum mehr vorstellbar: Die Innen- und Außenrückspiegelpflicht wurde in Deutschland erst im November 1956 eingeführt.

"Ende 54 in Schwarzenbach bei Gmünd mit dem neuen Mercedes", so lautet die Beschriftung auf der Rückseite. Es dürfte sich um Schwarzenbach bei Spittal a. d. Drau in Kärnten handeln.

Das im Hochsauerland mitten im Rothaargebirge gelegene Züschen bietet ideale Verhältnisse zur Ausübung der Jagd. Vor dem Hotel Peters (heute Edeka-Lebensmittelgeschäft) findet sich eine aus Industriellen bestehende Jagdgesellschaft zur Treibjagd ein.

Der Wagenpark der angereisten Jagdgäste ist überaus beachtlich. Etliche 170 S, zwei 300 "Adenauer" sowie ein BMW 502 sind zu sehen. Da dürfte der DKW F 89 "Meisterklasse" noch das preiswerteste Fahrzeug gewesen sein.

Bildnachweis: https://zueschen-frueher.info (mit freundlicher Genehmigung von Andreas Vetter).

Potsdam: Blick vom heutigen Otto-Braun-Platz über die Humboldtstraße auf den Alten Markt. Links das Stadt-schloß mit der Kuppel der St. Nikolai-Kirche, rechts das Alte Rathaus mit Kuppel. Die triste Momentaufnahme wird allein durch die Straßenbahn ganz hinten belebt, durch einen 170 V oder D sowie durch den Fotografen, der vom Fahrrad aus geknipst hat.

Die Brennergrenze wird markiert durch den mächtigen Grenzstein

links. Gerade wird ein 170 S aus Forchheim (FO) sowie ein 170 S Cabrio aus Aachen (AC) abgefertigt, der Schranken ist bereits geöffnet. "Grenzübertritt von Österreich nach Italien Juni 1957", so lautet die Beschriftung auf der Rückseite.

Westberlin, zu Beginn der 1950er Jahre. Bestaunt die Menschenmenge nun den angereisten Politiker oder den Mercedes 220 ? Der im Vergleich zum 170 S stärkere 220 kam mit fast identischer Karosserie im Juli 1951 auf den Markt, konnte jedoch mit deutlich besseren Motorleistungen aufwarten (80 statt 52 PS).

Nochmals ein Blick auf die 1953 errichtete Aluminiumbrücke über die  Rheinuferstraße in Düsseldorf. Der Individualverkehr hält sich noch in bescheidenen Grenzen. Außer zwei 170 S, einem Volkswagen-Cabrio sowie einem Motorroller sind lediglich zwei Radfahrer zu sehen.

Stau auf der Autobahn Ende der 1950er Jahre. Volkswagen-, Opel-

und Mercedes-Fahrer warten

geduldig auf die Weiterfahrt.

Urlaub in Cortina d'Ampezzo Ende der 1950er Jahre. Das Publikum ist wieder international. Der Simca Ariane 4 ist

aus Frankreich angereist, der 170 S aus Deutschland. Der Fiat 1100, der die Steigung hinaufschnauft, ist ein einhei-misches Fahrzeug. Die Hotelanlage links am Waldrand steht noch heute unverän-dert (Cristallo Resort).

Die durch einen Luftangriff zerstörte Westfalenhalle in Dortmund wurde nach dem Krieg wieder aufgebaut. Im Februar 1952 fand die Einweihung unter Beteili- gung von Bundespräsident Heuss statt.

Das Bild zeigt die Halle kurz vor der Fertigstellung. Links parkt ein 170 S, daneben ein 170 V oder D, rechts ein

DKW F 89 "Meisterklasse".

Eine solche Autobahnbaustelle wäre heutzutage mit weitreichen- deren Maßnahmen abgesichert als nur durch ein Verkehrsschild. Für die Besatzungsmächte ist es auch in englischer Sprache gehalten. Die Ölspur auf der Gegenseite verrät, daß die Umleitung schon seit längerem besteht.

Auf den Marktplätzen der Städte, wie hier in Goslar, gab es seinerzeit noch ausreichend Gelegenheit, sein Auto zu parken. Mit dem 170 S in der Mitte ist man aus Berlin angereist (KB), der Volkswagen links stammt aus Rinteln (BN für britische Zone Niedersachsen, 354 für Rinteln).

Gruppenbild vor einem für die frühen 1950er Jahre typischen Behördenneu-bau. Den 170 S-V oder S-D hatte man bereits mit einer modischen hellen Lackierung bestellt, grau oder beige, der 170 V oder D rechts ist noch im altväterlichen schwarz gehalten. Das Foto entstand zwischen 1953 und 1956, jedoch noch vor Einführung der neuen Kennzeichen im März 1956

(R für britische Zone Westfalen, 24 für Unna-Land).

Unten: das Ehepaar hat eine sichtliche Freude an dem neuen Mercedes 220 (W 187). Von der Limousine wurden zwischen 1951 und 1954 rund 16.000 Exemplare hergestellt, Preis knapp 12.000 DM.

Modernes Bauen in Duisburg. Im August 1956, als dieses Bild aufgenommen wurde, beleben nur wenige Fahrzeuge die Szene: ein Porsche 356 Coupé, ein 170 S sowie ein Volkswagen T 1. Der Fotograf hat das Bild in Leipzig entwickeln lassen. Möglicherweise war man eigens von dort im Rahmen einer Architektur-Studienreise gekommen.

Trotz der starken Luftangriffe auf das Ruhrgebiet ist dieses Ensemble in Hamborn erhalten geblieben. Blickfang ist das schöne Jugendstil-Rathaus an der Ecker Duisburger Straße / Rathausstraße / Goethestraße. Die Automobilmarken sind mit Mercedes, Volkswagen und DKW vertreten. Ins Auge sticht das elegante 170 S Cabrio A. Der Parkplatz vor dem Amtsgericht besteht heute noch wie damals in der zweiten Hälfte der 1950er Jahre.

Für den Ausflug von Rosenheim (AB für ameri-kanische Zone Bayern, 58 für Rosenheim-Land) nach Salzburg hat man sicherlich die Autobahn gewählt. Das ging am schnellsten und war zu-dem ein großes Erlebnis. Das Erinnerungsbild wurde am Residenzplatz geschossen: rechts der Dom und im Hintergrund oben die Festung Hohensalzburg.

Die nächsten vier Bilder zeigen ein seltenes viertüriges 300 Cabriolet. Von dem Wagen wurden zwischen 1952 und 1956 lediglich 642 Exemplare gefertigt, Preis rund 24.000 DM. Es handelte sich um ein Repräsentationsfahrzeug der Oberklasse, das im Regelfall als Regierungsautomobil eingesetzt wurde und fast nie in Privathand zu sehen war wie hier.

Kurz hinter Rothenburg ob der Tauber in Fahrtrichtung Creglingen. Die Aufnahme könnte in Bettwar entstan-den sein.

Die Damen im Pelz. Der Besitzer des Wagens war vielleicht ein Industrieller aus Frankenthal in der Pfalz (FR für französische Zone Rheinland-Pfalz,

03 für Frankenthal-Stadt). Das Foto-haus Reimann in Mannheim hat die Bilder entwickelt.

Ausflug in den Schwarzwald. Man hat Station in einem der traditionsreichen Schwarzwald-Gasthöfe gemacht. Rechts neben dem Eingang prangt das Emblem des Schwarzwald-vereins.

"Reisepause an der Mosel",

so lautet der Kommentar auf der Rückseite des Fotos.

Kurze Rast auf der Fahrt in den Urlaub, um Kraftstoff nachzufüllen. Im Vergleich zu den heutigen Anlagen nimmt sich die kleine Tankstelle bescheiden aus!

An der portugisischen Atlantikküste in Foz do Arelho, rund 60 Kilometer nördlich von Lissabon. Und zwar am "6. Agosto 1967", wie auf dem Rah-men des Kodak-Diapositivs vermerkt wurde. Zu diesem Zeitpunkt war der 170 S um die 15 Jahre alt.

In Pose vor dem eigenen Wagen:

das war seinerzeit ein beliebtes Motiv. Heute eher unüblich, da ein

so schickes Auto keine Seltenheit mehr ist. Das Ehepaar war in Köln beheimatet (R für britische Zone Nordrhein, 816 für Köln-Stadt).

Münster i. Westf., zweite Hälfte der 1950er Jahre. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite befindet sich die Mercedes-Benz-Niederlassung. Selbst-bewußt trägt der junge Mann seine Armbanduhr.

Dei beiden Bilder zeigen eine Fahrt auf der Autobahn Salzburg - München Ende der 1930er Jahre. Rechts:

kurz hinter dem Irschenberg, vor der Überquerung der Leitzach in Fahrtrichtung Seehamer See. Oben: die Strecke im weiteren Verlauf.

Straßenszene am Kurfürstendamm mit großstädtischem Autoverkehr: Opel Kapitän '50 (re.), 170 S (mi.), 2 Ford Taunus "Weltkugel (vor dem "Haus Wien") sowie den damals noch üblichen Vorkriegswagen. Das "Hotel Kempinski" an der Ecke Fasanenstraße wurde nach dem Wiederaufbau 1952 eingeweiht.

Hochzeit auf dem Land. Man pflegt den traditionellen Brauch des Hochzeitaufhaltens. Dabei spannen Kinder ein Seil über die Straße, die vom Hochzeitszug passiert wird. Erreicht der Hochzeitszug das Seil, muß dieser anhalten. Im Regelfall gibt es dann für die Kinder eine kleine Geldspende. Die gute alte Zeit: die Mädchen tragen noch Kleidchen, die Burschen Leder-hosen. Und die Landstraßen sind noch nicht asphaltiert. Der 170 S wird gefolgt von einem Opel Olympia.

Nordsee oder Ostsee? Der genaue Standort dieses Strands wird sich wohl nicht mehr ermitteln lassen. Einige Badegäste sind bereits mit dem Wagen angereist, wie an den beiden 170 S und an dem Volkswagen T 1 zu sehen ist.

Hans Tesmer betrieb in der Hannover-

schen Straße 17 in Hamburg-Harburg

eine Mercedes-Benz-Niederlassung

samt Werkstatt. Das Gebäude steht

leicht modernisiert noch heute.

Die Besitzer dieses Wagens sind

im Karlsruher Umland zu Hause:

AW für amerikanische Zone Nord-Württemberg / Nord-Baden, 62 für Karlsruhe-Land. Die auf dem Kühler montierte Metallplakette zeugt von einer ADAC-Mitgliedschaft.

Der Wagenpark der niedersäch-sischen Landesregierung (N für britische Zone Niedersachsen,

399 für Hannover-Stadt). Im Rücken des Fotografen befindet sich die Staatskanzlei. Der Blick geht über

die Planckstraße auf die Rückseite

des heutigen Landesmuseums.

Landpartie in reizender, gleich dreifacher Begleitung. Gestartet war man von Essen aus (R für britische Zone Nordrhein, 280 für Essen-Stadt). Nach einer Repara-tur wurde die Innenverkleidung der Beiführertüre nicht sehr sach-gemäß eingesetzt. Eigentlich war eine unsichtbare Steckverbindung vorgesehen. Die häßlichen Nieten oder Schrauben waren schon damals Pfusch und sind heute bei restaurierten Wagen leider oft zu sehen.

Auf dem Parkplatz einer Kfz-Zulas-sungsstelle in München. Die Wagen warten auf die Ausgabe der neuen Kennzeichen, die im März 1956 ein-geführt wurden und bis Mitte 1958 umzutauschen waren. Der von 1924 bis 1928 produzierte Hanomag "Kommißbrot" in der Bildmitte hat mindestens 30 Jahre auf dem Buckel und ist damals schon ein Oldtimer.

Hinten ein 170 S, dessen Besitzer gerade mit dem Radwechsel beschäftigt ist, dann ein Opel Olympia '51, im Vordergrund rechts ein 170 S mit alter Münchner Nummer (B für amerikanische Zone Bayern, 52 für München-Stadt).

Das bemerkenswerte Bild hat freundlicherweise Uwe Steinle, Affalterbach Krs. Ludwigsburg, zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!

Der stark zerstörte Peterhof in Freiburg i. Br., der zwischen 1957 und 1961 wiederaufgebaut wurde. Hinten rechts ist die Nordostecke des Kollegiengebäudes I der Universität zu erkennen. Am rechten Bildrand steht heute das Kolle-giengebäude II.

Von links nach rechts: Volkswagen, Mercedes 170 V oder D,

DKW F 93, Volkswagen, Mercedes 170 S u. a.

Stau so weit das Augre reicht! Die Heimat des Mercedes 170 S-V ist Moers (R für britische Zone Nord-rhein, 744 für Moers-Land), Der

DKW F 93 rechts davor kommt aus Hannover (N für britische Zone Niedersachsen, 396 für Hannover-Stadt).

Unverkennbar die Wuppertaler Schwebebahn. Der Blick geht von der Schloßbleiche auf den West-eingang des Schwebebahnhofs Döppersberg. Vorne zwei 170 V oder D (der erste mit BR für britische Zone Nordrhein, 445 für Rhein-Wupperkreis), sodann ein Volkswagen, dahinter ein 180 sowie ein 170 S.

Das bildschöne, hier zweifarbig lackierte 170 S Cabrio A war eigentlich eher für den Sommer gedacht und nicht für den Einsatz bei Schnee. Welche Aufgabe der Herr mit der Dienstmannsmütze wohl hatte? Der Eigentümer dürfte er kaum gewesen sein.

Der Bahnhofsplatz in München mit Blick auf den unzerstörten Komplex des Kaufhauses Hertie. Das Gebäude links davon mußte in den 1980er Jahren dem "Elisenhof" weichen, einem Einkaufszentrum mit Büroflächen. Bei den wartenden Taxis in der Bildmitte handelt es sich Vorkriegswagen. Links ein Tempo Dreiradlaster "Hanseat", im Vordergrund ein Mercedes 170 V oder D. Im Mai 1952 wurde dieses Modell überarbeitet und erhielt statt der bislang schräg angeordneten Lüftungs-schlitze in der Motorhaube nunmehr längliche waagrechte. Das Foto ist also frühestens zu Weihnachten 1952 entstanden.

Spazierfahrt auf's Land. Kleidung und Schuhe der Dame verraten, daß das Ziel des Ausflugs nicht etwa eine Wanderung war, sondern eher die Einkehr in einer Gaststätte oder der Besuch einer Sehenswürdigkeit.

Die nächsten beiden Bilder: Dieses Ehepaar hatte einen weiten Anfahrts-weg von seinem Wohnort Hamm i. Westf. zur Zugspitze. Der Blick geht von der Loisach Richtung Zugspitz-massiv, ganz rechts das Zugspitzeck. Wahrscheinlich befinden sich die Urlauber auf der Landstraße zwischen Griesen und Grainau.

Viele Bundesstraßen in den Alpen waren lange Zeit noch gepflastert,

wie hier. Das Nummernschild verrät eine Herkunft wiegesagt vom nord-östlichen Rand des Ruhrgebiets (BR für britische Zone Westfalen, 40 für Hamm-Stadt).

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